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REBSTEIN.
Der Erzählabend am Samstag, 21. November, in der Burg begann um 20 Uhr.
Es geht die Sage um, dass in Rebstein auf dem Härdli vor vielen Jahren alle zehn Jahre eine Frau auf einer Kiste erschienen ist. Man sagt heute, sie sei schon lange nicht mehr gesehen worden. Wer hat sie erlöst?
Am Samstagabend gingen die Besucherinnen und Besucher mit Geschichtenerzählerin Claudia Rohrhirs dieser Sage auf den Grund. Dabei begaben sich alle auf eine sagenhafte Reise durch das «St. Rheintal». Das Publikum hörte viele abenteuerliche, alte Geschichten.

Insider-Geschichten für Rebschter

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Über 60 Personen folgten der Einladung von Pro Cultura zu einem musikalisch-theatralischen Abend. Claudia Rohrhirs und die Band Wildheuer boten lokalen Spuk und internationale Lieder.

Bereits das Eröffnungsstück der Wildheuer, «Heute hier, morgen dort», kündete den weit gespannten Bogen des Abends voll klangschöner Musik, spukhafter Geschichten und witziger Einfälle an. Leider war Claudia Rohrhirs verhindert und hatte ihre Haushälterin Lisette in den Burgkeller entsandt, um Publikum und Musiker heimzuschicken. Bereits dieser erste Gag sorgte für Heiterkeit; mit Schmunzeln, Lachen und Beifall ging es weiter.

Die wortgewandte Lisette hatte nämlich beim Abstauben des Schreibtisches die Notizen ihrer Herrin für das Gastspiel vom Samstag gefunden. Also anerbot sich das Dienstmädchen, an deren Stelle aufzutreten, und rief die Musiker zurück; einzige Bedingung: kein Wort an Frau Rohrhirs.

Lisette stellte die Musik­band «Die Wildheuer» vor, Band­mitglied Ruedi Graf aus Reb­-stein verleitete sie bereits zu einem vergnügten Exkurs über «Rebschter» Übernamen.

Geschichten, sagenhaft und sagenhaft gut erfunden

Weiter ging es mit wahren und sagenhaften Geschichten aus der Vergangenheit des Dorfes. Wie ein roter Faden zog sich die Sage der «Frau auf dem Härdli» durch den ganzen Abend. Diese soll alle zehn Jahre gesehen worden sein, wie sie auf einer Geldkiste sitzend auf Erlösung wartete. Rohrhirs alias Lisette spekulierte darüber, ob die Frau ihre Erlösung beziehungsweise ihren «Erlöser» gefunden habe oder immer noch alle zehn Jahre herumgeistern müsse. Als Erlöser stellte sich die Geschichtenerzählerin immer attraktive Männer vor: Die Frau hatte einfach ihre Geldkiste zurückgelassen und war dem Minnesänger Heinrich von Hardegger, dem «Schönen Mann» aus Vorarlberg, einem Freiherren von Sax, dem Sänger Caruso oder dem sagenhaften Jäger vom Hirschensprung gefolgt. Flugs flocht Claudia Rohrhirs weitere Sagen ein, da einige dieser Männer bloss aus sagenhaften Erzählungen bekannt sind.

Der schöne Mann soll mit dem Teufel einen Pakt geschlossen und ihm ein Neugeborenes übergeben haben. Der Berg, in den er zur Strafe verwandelt wurde, heisst heute noch «Schöner Mann» und ist von der Terrasse vor dem Burgkeller gut zu sehen.

Die Musik der vier Wildheuer passte als Tüpfchen auf dem «i» zu den Geschichten. Der irische Song «Dirty old Town» knüpfte an den Besuch irischer Mönche im Rheintal, italienischer Minnegesang führte über ein Appenzeller Zäuerli – obwohl die Appenzeller und ihre Raubzüge im Rheintal gefürchtet waren – zu Mani Matters «Sidi Abdel Assar vo El Hama», passend zum Auftauchen der Sarazenen im 10. Jahrhundert.

Der Dorfbrand von 1891 war gleichzeitig das Gründerjahr der Sonnenbräu. Das Publikum freute sich über Lisettes Zusammenfassung: «D’ Frau vom Härdli het am Sunnebräu-Fescht mit emme Griech Sirtaki tanzed» – und tanzte und klatschte begeistert zum «Alexis Sorbas»-Sirtaki, authentisch gespielt von den Wildheuern, zu denen ausser Graf auch Martin und Urban Koller sowie Kaspar Toggenburger gehören. Die neapolitanischen Belcanto-Lieder, mit gewaltiger, an Caruso erinnernder Stimme gesungen, erhielt frenetischen Beifall.

Maya Seiler

Theater aus eigenen Geschichten
Sophia Zimmerer 11.11.2016 0 Kommentare
Heute findet anlässlich des Migrationstages die Uraufführung eines besonderen Theaters statt. Am Donnerstag gaben die Sechstklässler der Primarschule Wiesenau eine Kostprobe.
Den Anstoss für das Projekt «Migrationsspuren vor Ort» gab das Engagement contakt-spuren.ch des Migros-Kulturprozents. Die Sechstklässler von Samuel Kunz und die Siebtklässler von André Bärlocher haben sich lange mit dem Thema auseinandergesetzt. Das Ziel des Projektes und des Migrationstages sei, das Zusammenleben in der Gemeinde zu fördern und ein Verständnis für das «Fremdsein» zu wecken, sagt Michel Bawidamann, Schulleiter Primarschule Wiesenau.
Website und Theater zum Thema Migration
Die siebte Klasse hat sich im Sommer das Ziel gesetzt, eine Website zum Thema «Migration in St. Margrethen» zu erstellen. Die Homepage verfügt über eine Karte, auf der verschiedene Glaubenshäuser, Restaurants und Verbindungen zwischen verschiedenen Kulturen angezeigt werden. Die Homepage wird heute vorgestellt. Die Kinder der sechsten Klasse führten mit ihrem Klassenlehrer Samuel Kunz in der ersten Projektphase Recherchen zum Thema «Migrationsspuren vor Ort» durch. Die Grundlagen dafür gaben die Schülerinnen und Schüler selbst: Die meisten Kinder der Klasse haben einen spannenden Migrationshintergrund.
Die Buben und Mädchen erarbeiteten Fragebögen für ihre Eltern und sammelten Dokumente und Fotos ihrer Familie. Das war der erste Schritt zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Die Klasse fand heraus, dass sich ihre Wurzeln fast über die ganze Welt verteilen. Samuel Kunz stellte fest, dass die Kinder sowie die Eltern sehr motiviert waren, sich mit ihrem Herkunftsland auseinanderzusetzen. «Das Projekt war aber auch wichtig für die Wertschätzung, dass man hier in St. Margrethen wohnt. Trotz zweier Heimaten, die sie lieben, ist ihr Ort hier», sagt Kunz.
Kinder haben Spass
am Theater
Die Buben und Mädchen staunten nicht schlecht, welche Geschichten ihre Recherchen hervorbrachten. «Über Freude und Leid, Liebe und Krieg sowie wirtschaftliche Not – kleine Geschichten und grosse Abenteuer beschäftigten uns», sagt Kunz. So entstand die Idee in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Claudia Rohrhirs ein Theaterstück zu erarbeiten. Sie erstellten ein Drehbuch, in dem die Geschichten der Kinder ihren Platz finden und zum Ausdruck kommen. In der letzten Woche lag es daran, das Theater auf die Bühne zu bringen. Die Schüler probten die gesanglichen und tänzerischen Einlagen und studierten ihre Texte ein.
Leonie Mathis ist die Erzählerin des Stückes und spielt noch eine weitere Rolle. Ihr mache das Theater grossen Spass, weil es eine schöne Abwechslung zu den übrigen Fächern sei. Da sie zwei Rollen besetze, habe sie etwas Schwierigkeiten, sich immer schnell umzuziehen. Hakija Canoski spielt den fremden Kriegsflüchtling, der nicht redet. «Der Hip-Hop-Tanz ist am coolsten. Wäre ich nicht die Hauptrolle, hätte ich gerne das gemacht», sagt er. Die Probe am Donnerstag war sehr gelungen. Es fällt sofort auf, dass die Kinder Freude am Theaterspielen haben und sich für die Aufführung mächtig ins Zeug legen. Das Theater soll noch bis im März 2017 an verschiedenen Orten aufgeführt werden. Am 4. März spielt die Klasse im Diogenes-Theater in Altstätten, die Dernière findet am 18. März im Kinotheater Madlen in Heerbrugg statt.

Gestern vormittag fand in der Aula des Primarschulhauses Kirchplatz die alljährlich von der Stadtbibliothek organisierte Familienmatinée statt. Claudia Rohrhirs erzählte als Lilli Nebelmeer von ihren Abenteuern. Angesprochen waren vorab Kinder.

15. Februar 2016, 02:40

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DARIA BAUR
WIL. Claudia Rohrhirs erzählt die Märchen nicht nur, sie bringt sie durch ihre schauspielerischen Fähigkeiten und viele Utensilien zum Leben. Als Piratenmädchen Lilli Nebelmeer, das normalerweise auf dem Nebel oder den Wolken mit seinem Schiff unterwegs ist, ist sie nach Wil gekommen, um Geschichten zu erzählen. Rund 20 Kinder fanden gestern mit ihren Eltern oder Grosseltern den Weg ins Kirchplatzschulhaus zum Erzähltheater.
Alle machen mit
So erzählt Lilli beispielsweise von einem Jungen, der verschiedene Tiersprachen lernt und deshalb zum König gekrönt wird. Oder von einem anderen, der einen Stier geschenkt bekommt und auf ihm zur entführten Prinzessin reitet, um diese zu befreien. Auch die Kinder und Erwachsenen werden mit einbezogen. Sie stampfen auf den Boden, um das Rennen des Stiers nachzuahmen, singen und tanzen bei einem afrikanischen Lied mit, beantworten Lillis Fragen und helfen ihr, ihren Namen zu buchstabieren. Auch als Lilli ihr «Schiffsklavier», also ihr Akkordeon, sucht, helfen die Kinder, ihn zu rufen.
Schon 15 Jahre auf der Bühne
«Ich war schon immer begeistert von Märchen und habe schon als Kind begonnen, selbst Geschichten zu schreiben», sagt Claudia Rohrhirs. Sie habe verschiedene Ausbildungen absolviert und tritt nun schon seit 15 Jahren als Geschichtenerzählerin für Menschen verschiedener Altersgruppen auf.
Die Familienmatinée, die von der Stadtbibliothek organisiert wird, findet jährlich im Februar statt. «Wir versuchen, über das ganze Jahr alle Altersgruppen einmal anzusprechen. Die Familienmatinée soll sich vor allem an Kinder im Vorschulalter richten», sagt die Leiterin der Bibliothek, Irène Häne.

MAX PFLÜGER
Immerhin liessen sich gegen dreissig unentwegte Wanderer von diesseits und jenseits des Rheins nicht davon abhalten, der Einladung der Kommission «BeWegung-Begegnung» zu einer Wanderung rund um die Schollenmühle und den Beobachtungsturm zu folgen. Organisiert hatte diese Begegnung Ruth Wanner von der Stadt Altstätten. Mit dabei war zum Beispiel auch der Feldkircher Stadtrat Thomas Spalt.
«BeWegung-Begegnung»
«BeWegung-Begegnung» ist ein internationales Projekt von sechs Städten und Gemeinden: Lienz (Altstätten), Feldkirch, Meiningen, Ruggell, Rüthi und Sennwald. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Beziehungen über die Landesgrenzen hinaus zu vertiefen und die grenzüberschreitende Begegnung zu fördern.
Die zwei Schwerpunkte «BeWegung» und «Begegnung» sollen mit zwei Aktivitätsschwerpunkten erreicht werden: Zum einen mit dem Dreiländerweg, der alle beteiligten Gemeinden als kinderwagentauglicher Wanderweg oder Bike-Route verbindet (BeWegung, eine optische Kombination aus den beiden Wörtern Bewegung und Weg), und zum Zweiten mit der Durchführung von jährlich rund drei Veranstaltungen entlang des Dreiländerweges (Begegnung).
Am späteren Samstagnachmittag führte Ruth Wanner die Gäste aus Österreich, dem Fürstentum und dem St. Galler Rheintal vom Montlinger Industriegebiet zum Beobachtungsturm im Riet.
Begegnung unterwegs
In einer grossen Schlaufe wanderte die Gruppe zur Schollenmühle und zum Ribel mit Apfelmus auf dem Hof Steigmatt.
Unterwegs trafen die Wanderer die Geschichtenerzählerin Claudia Rohrhirs. Von Drachen wusste sie zu erzählen, von schrecklichen Ungeheuern, die unter Brücken auflauern, von Höllenhunden, deren Nachkommen heute noch als schwarze Hofhunde die Siedlungen im Riet bewachen. Auch von alten Weibern, die in kalten Nächten mit heissem Ribel gelabt werden wollen.
Zusammengetragen hat Claudia Rohrhirs die Geschichten aus der Sagenwelt des Rheintals hüben und drüben, vom Bodensee bis hinauf nach Sargans.
Einige davon stammen nicht aus alten Zeiten, sondern wurden von den Ribelbüüchwiibern geschaffen und in die Welt gesetzt. Aber auch das sind durchaus gruselige Geschichten zum Schmunzeln. Besonders, wenn dann die Ribelbüüchwiiber auch noch persönlich auftauchen und die Wanderer überraschen.
Überregional
Der internationale Begegnungstag im «Schollariet» war denn auch ein besonderes Erlebnis. Trotz – oder vielleicht auch gerade wegen des bisweilen recht heftigen Regens.
Bei solchem Wetter geht man ja nicht alle Tage im Riet spazieren.

Das Schollenriet auf die Bühne gebracht

Am Freitag führte die Klasse 3a der Primarschule Burgwies ein originell inszeniertes Theaterstück über die heimischen Spitzbuben «Türli & Flidari im Schollariet» auf. In einer Projektwoche war es mit viel Ausdauer und Fleiss eingeübt worden.

15. Mai 2015, 02:40

OBERRIET. Eine neblige Landschaft, eine junge Schauspielerin in einem Elfenkostüm und eine in aller Seelenruhe über die Bühne kriechende Schnecke – die Schülerinnen und Schüler entführten ihre gespannten Eltern und Freunde für eine knappe Dreiviertelstunde in die farbenprächtige und artenreiche Welt des heimischen Naturschutzgebietes Schollenriet.
Viel geleistet
Die jungen Akteurinnen und Akteure überraschten ihr Publikum mit aussergewöhnlichen Kostümen, Bühneneffekten und hervorragenden schauspielerischen Leistungen. So durften beispielsweise Neoneffekte und akrobatische Kunststücke sowie Livemusik oder ein Schülerchor nicht fehlen. Im Voraus war für die Vorführung allerdings viel zu leisten.
Gut geplant
Eine Woche lang haben Kinder und Lehrerinnen fast ausschliesslich geprobt, gewerkelt und Rollen auswendig gelernt. Was am Ende auf der Bühne wie ein federleichtes Kinderspiel wirkte, war tatsächlich das Produkt einer gut geplanten Projektwoche und äusserst guten Zusammenarbeit zwischen der Theaterpädagogin Claudia Rohrhirs, der Klassenlehrerin Michèle Hasler und den Kindern der Klasse 3a.
Gemeinschaftswerk
Dank gebührt auch der Schulleitung, dem Schulrat und dem Hauswart, ohne deren Zustimmung und Mithilfe das eindrucksvolle Projekt nicht zustande gekommen wäre. (BK)

Am 26. Mai ist die Sonderausstellung «Direkte Aussicht auf das Schlachtfeld – neue Blicke auf alte Schätze» im Museum Schloss Prestegg letztmals zu sehen.

22. Mai 2013, 01:37

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ALTSTÄTTEN. Am Sonntag ist letzte Gelegenheit, die Sonderausstellung «Direkte Aussicht auf das Schlachtfeld – neue Blicke auf alte Schätze» zu sehen. Zu diesem besonderen Ereignis finden nochmals öffentliche Führungen statt: von 10 bis 11 Uhr mit Projektleiter Werner Kuster für Erwachsene und von 11 bis 12 Uhr mit der Geschichtenerzählerin Claudia Rohrhirs für Kinder.
Was hat ein Bär mit einem Leuchtermännchen zu tun? Wie funktioniert eine Flohfalle? Wo gab es eine direkte Aussicht auf das Schlachtfeld? Wem gehörte der kostbarste Degen im Museum? Welche Götter schweben am Götterhimmel? Werner Kuster und Claudia Rohrhirs beantworten diese Fragen auf ihre Art: er tiefgründig und ausholend, sie spielerisch und theatralisch. Beides ist spannend und lehrreich. Überraschungen sind nicht ausgeschlossen, da sie einander auf ihren Rundgängen begleiten. Zum Schluss entführt Claudia Rohrhirs die Kinder im prächtigen Göttersaal in eine spannende Märchenwelt.

Markus Hofmann und Claudia Rohrhirs ermutigten mit ihrem Stück «Die kleinen Dinge», Vordergründiges zu hinterfragen und hinter die Dinge zu sehen.

24. November 2011, 01:04

REBSTEIN. Das Theaterstück «Die kleinen Dinge» mit Claudia Rohrhirs und Markus Hofmann in der Aula des Schulhauses Sonnental in Rebstein vergangenes Wochenende war ein Erlebnis.
Die Suche nach Selbstachtung
In dem Stück findet der kleinwüchsige Benno seinen Lebensweg, mit Höhen und Tiefen, geprägt von verschiedenen Mitmenschen. Einige machen ihn noch kleiner durch Mitleid und Kindergebaren, damit sie selbst gross und wichtig erscheinen, andere verspotten ihn und fühlen sich dabei stärker als sie sind, der Klerus versucht ihn kirchenabhängig zu machen, die Mädchen beachten ihn nicht, und wenn doch, machen sie ihn zur Klagemauer – dabei wird er zum Mann wie die anderen.
Benno findet aber auch gute Freunde in seinem Leben. Ausgerechnet ein schöner, grosser Mann lehrt ihn Selbstachtung. Die wachsende Selbstsicherheit macht ihm Mut zur Sexualität. Als er aber beginnt, mit seinem Selbstwertgefühl zu übertreiben, wird er auch wieder in die Normalität zurückgeholt. Benno reist sogar nach Amerika, wo ihn eine wertvolle Indianer-Freundschaft die Liebe und Ehrfurcht zur Natur lehrt, die aber auch einige Verwirrung stiftet. Benno erfährt, dass jeder Mensch mit Hoch- und Tiefpunkten im Leben, mit Glauben und Zweifeln leben muss.
Authentisch
Markus Hofmann spielt die Rolle des kleinwüchsigen Benno so natürlich, dass man das Gefühl hat, er spiele gar nicht. Die 13 bedeutenden Begegnungen die er macht, werden von Claudia Rohrhirs verkörpert. Und wie! Sei’s Mann oder Frau, Alt oder Jung, jede einzelne Figur ist authentisch, genial in Mimik und Stimmlage, bei einem Minimum an Verkleidung. Die beiden spielen nonstop eine Stunde. Das Publikum wird ordentlich gefordert und seine Phantasie gefördert. Die Zuschauerinnen und Zuschauer wurden ermutigt, Vordergründiges zu hinterfragen und hinter die Dinge zu sehen. Das Bühnenbild, reduziert auf ein paar schwarze Kisten und eine Wäschespinne, die in ihrer Dreh-Eigenschaft mal vorne zum Bühnenbild wird, dann wieder hinten zur Kostüm- und Maskenbildnerin. Das Stück war faszinierendes Lebenstheater und wurde vom Publikum mit viel Applaus goutiert. (pd)

Natürlich brauchen die besten und fleissigsten Artisten einmal einen zirkusfreien Nachmittag. Ein besonderes Erlebnis war der Überraschungsausflug zur Geschichtenerzählerin Claudia Rohrhirs in die Chellerbühni in Marbach. Die Kinder und auch ihre Begleiter waren hellauf begeistert. Claudia erzählte mit grosser Leidenschaft verschiedene Kindergeschichten, und die Kinder lauschten gespannt ihren Worten.

Die Geschichtenerzählerin

«Das Ende ist immer gut»: Die Geschichtenerzählerin und Theaterschaffende Claudia Rohrhirs liebt Märchen. (Bild: Hannes Thalmann)
REBSTEIN. Sie sieht sich ein bisschen wie Hans im Glück, der sich auf den Weg macht, das Glück zu suchen: Die Rebsteinerin Claudia Rohrhirs hat nach Schicksalsschlägen in der Welt des Theaters und der Geschichten ihr Glück gefunden.

21. Juli 2008, 01:10

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Artikel zum Thema
Claudia Rohrhirs  (21.07.2008)
Eintauchen, lauschen, auftauchen – ein Bild wie in einem Märchenbuch: ein schattenspendender Baum, ein alter Schaukelstuhl, darin Geschichtenerzählerin Claudia Rohrhirs. Sie wirft einen Blick in die Ferne, taucht ein in eine andere Welt und erzählt eine Kurzgeschichte. Sie erzählt sie für den Besuch, normalerweise aber bereitet sie sich auf die Auftritte vor. Spätestens drei Tage vor einem Geschichtenabend oder -nachmittag taucht Claudia Rohrhirs ab. Sie steigt ein in die Märchenwelt, von der sie erzählen wird, sie will die Geschichte spüren. «Das ist wie eine Achtsamkeit der Geschichte gegenüber.»
Wie sie das so sagt, wird bewusst, wie sehr die 40jährige Mutter von drei Söhnen Geschichten liebt. «Auch ein Maler malt nicht einfach so ein Bild, und ein Musiker komponiert nicht schnell ein Musikstück – so ist das auch mit dem Geschichtenerzählen. Das ist nicht einfach ein , man muss die Geschichte spüren und leben.» Claudia Rohrhirs liebt Märchen. «Das Ende ist immer gut.» Natürlich geschehe viel Grausames in einem Märchen, wie im Leben ja auch, «schon die Seele der Kinder erlebt viel Schmerz und Ängste, es gibt immer Momente, die weh tun». Die Menschen neigten aber dazu, dem vermeintlich Schlechten zu viel Gewicht beizumessen.
Selber viel Schmerz erlebt
Claudia Rohrhirs, weiss, wovon sie spricht. Die 40jährige hat bereits viele Schicksalsschläge erlebt. Ihr Vater hat die Familie früh verlassen, sowohl ihr Bruder als auch ihre Schwester sind früh gestorben. Wie weiter nach diesem grossen Schmerz? «Rückblickend wird mir bewusst, dass die vielen Schicksalsschläge in meinem Leben Anstoss waren, nicht mein Leben zu träumen, sondern meinen Traum zu leben.» Vielleicht, so sinniert sie, lebe man in solchen Momenten dann auch für das Verstorbene, das viel zu früh gehen musste.
Vor zehn Jahren hat sie die Theatergruppe Bunterkunt gegründet und ihr erstes Theater «Hans im Glück» aufgeführt. Theater spielen, Geschichten erzählen – das hat ihr schon als Mädchen Spass bereitet, nach dem Tod ihres Bruders hat die gelernte Detailhandelsangestellte den Einstieg in diese Welt gewagt – und gewonnen. Hans im Glück, der sein Bündel nimmt und sich auf den Weg macht, das Glück zu suchen – in dieser Geschichte findet sich Claudia Rohrhirs wieder.
Sie findet zwar ihr Glück, meist aber auf Umwegen. «Ich bin eine, die immer zuerst hineinspringt und erst dann überlegt», lacht sie, «aber eigentlich kommt schlussendlich doch alles gut.» Sie sieht sich als Tagträumerin, manchmal ein bisschen blauäugig. Wobei: Sie hat viel erreicht in ihrem nicht einfachen Leben, sie kommt ihrem Traum mit jedem Tag einen Schritt näher. Als Geschichtenerzählerin hat sie sich nach einer Ausbildung bei der Märchenpädagogin Elisa Hilti vor allem im Rheintal einen Namen gemacht.
Eine abenteuerlustige Mutter
Noch arbeitet Claudia Rohrhirs teilzeitlich als Assistentin an einer heilpädagogischen Schule. Ihr grosses Ziel ist, vom Geschichtenerzählen und Theaterschaffen leben zu können. Mit dazu gehört auch der Bereich Geschichtenwerkstatt, welcher sich im Aufbau befindet. Seit drei Jahren existiert in der ehemaligen Scheune ihres Hauses dank ihrer Initiative das öffentliche Kleintheater Lumière. Das Kulturprogramm dieser schmucken Kleinbühne wird heute vom Förderverein Theater Bunterkunt organisiert.
Wie sie so erzählt, die quirlige, manchmal sehr ernste, dann wieder strahlende Mutter, zweifelt man keinen Moment, dass sie nicht erreichen könnte, was sie auch wirklich will. Sie spricht von einer urchigen, archaischen Haltung, vom Bauchmenschen aber auch. «So sind wir Rohrhirs eben», weiss sie. «Ich habe mich immer ganz fest verliebt, mit allem drum und dran.» Mit zwanzig hat sie ihr erstes Kind geboren. «Ich war ein extrem stolzes Mami.» Immer aber folgte die Realität auf den Fuss.
Die Geschichtenerzählerin hat ihren Weg gefunden, auch wenn ihre Beziehungen jeweils gescheitert sind. «Auch meine Mutter hat uns allein aufgezogen, und irgendwie nimmt man von seiner Vergangenheit ja immer ein Stück mit auf den Weg.» Es gehe ihr gut, so wie es jetzt sei. Und ihre drei Söhne, in der Zwischenzeit 20, 17 und fast 14 Jahre alt? «Ach, die sind nicht immer so begeistert», gesteht sie, «die hätten manchmal lieber ein Vorzeigemami, das etwas mehr Ordnung im Haushalt und einen vollen Kühlschrank hätte, statt immer voller Ideen für Projekte zu stecken.» Sie freuen sich aber, dass sie jetzt in einem grossen Haus wohnen und jeder sein eigenes Refugium hat.
Geschichten im Aufwind
Finden Geschichten und Märchen in der multimedialen Welt überhaupt noch Anklang? «Je länger, je mehr», ist Claudia Rohrhirs überzeugt, «meine Erfahrung zeigt, dass man den Weg zurück zum Ursprung wieder vermehrt sucht.» Sowohl Kinder als auch Erwachsene kommen gern, um Geschichten zu hören. «Jeder kann sich dabei herausnehmen, was er will und was er gerade braucht.» Eintauchen, lauschen, wieder auftauchen – ob aus einer Geschichte oder aus Lebenserfahrungen.
Claudia Rohrhirs ist eine Frau, die den Schicksalsschlägen nicht zu viel Raum gibt, die, wie sie sagt, viel erzählt, aber auch viel schweigt, viel bewirkt, kaum stillsteht und sich wenig Ruhe gönnt. Schritt für Schritt geht sie ihren Weg – «manchmal sind es auch nur Millimeter», sagt sie, «aber Hauptsache, man geht vorwärts.» Die kostbaren, ruhigen Minuten in ihrem so bunten Alltag erlebt sie mit ihrer guten Hündin Loba, mit welcher sie durch Wälder streift, am Fluss oder im Riet spaziert.
Durch die Gegend ziehen, sich auf den Ursprung besinnen, frei und unabhängig sein, das gefällt der Geschichtenerzählerin. «Alles, was ich mache, alles, was ich noch lerne, ist ein weiterer Schritt in die Freiheit und Unabhängigkeit.» Zum Schluss die bange Frage: «Was ich jetzt erzählt habe, war doch nicht langweilig, oder?» Nein, war es nicht. Es war eine jener spannenden Geschichten, die das Leben schreibt. Wie das bei Geschichten eben so ist – eigentlich.
Irene De Cristofaro-Wipf

Die Tulpe stammt aus der Türkei

Marbach. Claudia Rohrhirs aus Rebstein stand gestern auf der Chellerbühne und erzählte Geschichten über den Frühling, aber auch, warum das Gänseblümchen manchmal rosarote Blättchen hat.

28. Februar 2008, 00:30

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sandra buob
Viele Kinder warteten gestern gespannt darauf, dass es endlich losgehe. Alle wollten die Geschichten von Claudia Rohrhirs hören. Als die Erzählerin dann im roten Kleid vor die Bühne trat und fragte, ob denn alle bereit seien, erscholl ein lautes «Ja!» auf den Zuschauerplätzen.
Von der Türkei nach Holland
Zuerst begann Claudia Rohrhirs von der Tulpe zu erzählen. Doch niemand wusste, woher die Frühlingsblume kam. Deshalb folgte sogleich eine lustige Geschichte der Erzählerin. So lernten die Kinder, dass ein Mann aus Holland eine Reise in den Süden machte. In der Türkei schliesslich hielt er an und traf einen anderen Mann. Dieser schenkte ihm einen Tulpenknollen. Der Mann aus Holland ging wieder nach Hause und schenkte den Knollen seiner Frau, die aber nichts damit anfangen konnte. Deshalb warf sie den Tulpenknollen achtlos in den Garten. Und siehe da – als der Winter vorbei war, wuchsen im Garten wunderschöne Blumen, die Tulpen. Claudia Rohrhirs erzählte die Geschichten auf spielerische Art und Weise, indem sie die Kinder immer wieder in ihre Erzählungen mit einbezog.
So sah zum Beispiel die Prinzessin aus wie das Mädchen im blauen Pullover, oder sie fragte ihre kleinen Zuschauer, wo denn nun Norden schon wieder sei, sie habe es vergessen.
So aktivierte sie das Publikum zum Mitmachen, und ein paar durften sogar zu ihr auf die Bühne kommen.
Der Osterhase kommt
Sie bat darum, einen Gegenstand dem grossen blauen Koffer zu entnehmen, der auf der Bühne stand. So erinnere sie sich vielleicht an eine Geschichte, die sie erzählen könne. Mit ihren schauspielerischen Einlagen brachte sie ihre Zuschauer zum Lachen.
Der Osterhase war natürlich auch ein Thema. Jemand wusste sogar ein Sprüchlein aufzusagen. Claudia Rohrhirs forderte die Kinder auf, laut mitzusprechen, vielleicht komme der Osterhase dann schneller. Zum Schluss durften alle Kinder auf die Bühne. Obwohl jetzt Schluss sei, komme sie vielleicht wieder und erzähle Geschichten über den Sommer, tröstete Claudia Rohrhirs.

Frühlingsgeschichten aus der Dose

08. Mai 2008, 00:30

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Berneck. Kürzlich lud die Bibliothek Berneck interessierte Zuhörer zu ihrer jährlich stattfindenden Leseveranstaltung ein.
Im schmuckvoll dekorierten Keller der Raiffeisenbank begrüsste der Präsident Markus Fehr die erschienenen Gäste. Das Gewölbe des Kellers, die mittelalterliche Mägdekleidung der Geschichtenerzählerin Claudia Rohrhirs und nicht zuletzt das sanfte Kerzenlicht, verliehen diesem Abend eine ausgeprägt mystische Stimmung, die noch lange in die Nacht hinein auf die Gäste einwirkte. Die Zuhörer durften die auf einem Silbertablett präsentierten kleinen Dosen auswählen, welche wundervolle Geschichten offenbarten. Zum Vorschein kamen Erzählungen aus fernen Ländern, die allesamt von Liebe, Trauer, Glück und Leid erzählten. Frau Rohrhirs aus Rebstein gelang es, die zahlreich erschienenen Besucher durch die natürlich und frisch vorgetragenen Geschichten ganz in ihren Bann zu ziehen. Musikalisch wurde dieser Geschichtenabend von Angela Seifert mit ihrer Geige begleitet. Feinfühlig unterstrich die aus Wald stammende Violinistin mit auserlesenen Tönen gekonnt die Erzählungen und sorgte zusätzlich für eine märchenhafte Atmosphäre im gewölbten Kronenkeller. Einen speziellen Dank möchten wir der Raiffeisenbank Berneck-Au für die Benützung des Kellers sowie den gespendeten Apéro aussprechen. (pd)

Sechs Rebsteiner Kinder entwickelten in ihrer letzten Ferienwoche im Kleintheater Lumière ein Theaterstück. Der Workshop kam auf Initiative der Kinder zustande.
Grosse Eigeninitiative gezeigt

Die theaterbegeisterten Kinder sind: (v. l.) Désirée Uenes, Patrizia Reifler, Janina Halter, Sarah Bucher, unten: Severin Reifler und Jakobina Iten. (Bild: Reto Wälter)

18. Oktober 2008, 01:05

Reto Wälter
Rebstein. Gestern zeigten die sechs- bis neunjährigen Kinder das Stück «Der Schulweg» Verwandten und Bekannten. Rund 20 Stunden hatten sie diese Woche unter der Leitung von Claudia Rohrhirs die Geschichte selber entwickelt und die einzelnen Szenen ausgearbeitet. «Die Kinder zeigten grosses Engagement, waren sehr kreativ, hatten viele Ideen und waren auch fleissig am Üben», sagt Rohrhirs und meint lachend: «Manchmal kam ich mir fast überflüssig vor.» So hätten die Kids beispielsweise auch die Idee gehabt, die Presse einzuladen.
Dabei ist es spontan, respektive aus Eigeninitiative der Kinder, zu diesem einwöchigen Theaterworkshop gekommen. Am vergangenen Sonntag kam die sechsköpfige Gruppe, die sich selber formiert hatte, bei Claudia Rohrhirs vorbei. Ein Teil der Kinder kennt sie, weil sie in ihrer Theatergruppe mitmachen. Sie bettelten, ob man nicht ein Stück erarbeiten könne. «Sie waren Feuer und Flamme und hatten auch schon eine Geschichte parat.» Und so konnten die Zuschauer erleben, was für phantastische und spannende Geschichten sich auf dem Schulweg ereignen könnten.

Gestern fand das Brünnela statt – ein Rundgang zu den geschmückten Brunnen
Was eine Geige bewirken kann

altstätten. Die Rebsteiner Märchenerzählerin Claudia Rohrhirs führte mit ihren Geschichten von Brunnen zu Brunnen. Die Zuschauer, darunter viele Kinder, trotzten der Kälte und erfuhren unter anderem, wer die Geige erfunden hat.

08. März 2008, 00:30

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Zu Beginn stellte Claudia Rohrhirs ihre Begleiterinnen vor: Frau Gänseblümchen und Signora Tulpe führten von Brunnen zu Brunnen. Jessica Mitter aus Rebstein spielte Geige und verführte mit den Klängen ihrer Violine zum Tanzen.
Die Kälte abschütteln
Damit liess sich als positiver Nebeneffekt die Kälte abschütteln. Die Geige war es auch, die Claudia Rohrhirs zu ihrer Geschichte am Locherbrunnen vor dem Rathaus inspirierte. Spannend und mit spielerischen Gesten erzählte sie den aufmerksamen Zuhörern, wer die Violine erfunden habe. Ein junger Mann habe die erste Geige von einer Fee geschenkt bekommen. Der Jüngling übte und spielte dem König auf dem Instrument vor. Nun hatte der König demjenigen seine Tochter zur Frau versprochen, der ihm etwas schenke, was es noch nicht gebe. Da die Violine des jungen Mannes eine Neuheit war und der König noch nie zuvor eine so schöne Melodie gehört hatte, gab er dem Jüngling seine Tochter, die Prinzessin, zur Frau.
So zogen die Zuschauer vom Brunnen in der Engelgasse über den Locher- und den Rabenbrunnen zum Schwertbrunnen. Nach einer letzten Geschichte der Märchenerzählerin wartete ein Apéro auf die Zuschauer.
Wunderschöne Brunnen
Die Brunnen sind von verschiedenen Personen geschmückt worden und sehen alle wunderschön aus. Der Anlass stand unter dem Motto «Ein frischer Wind in Altstätten» und war der erste einer Reihe von Frühlingsveranstaltungen der Interessengemeinschaft Einkaufsstadt Altstätten, kurz Igea.

Temperamentvolle Vorstellung zu Ehren des Theaters Bunterkunt
Varieté zum 10. Geburtstag

Clowneskes Vergnügen zum zehnjährigen Bestehen von Bunterkunt. (Bild: Claudia Wüst)
REBSTEIN. Im Theater Lumière feierte am Samstag das Theater Bunterkunt sein zehnjähriges Bestehen.

25. August 2008, 01:05

barbara kern
Der Vorhang öffnete sich am Samstag für das lebhafte Varieté «Lass den Sommer revue tanzen». Im charmanten Theater Lumière, einer umfunktionierten Heubühne, entfaltete sich zwischen Bistro-Tischen und Theaterrequisiten die richtige Stimmung für einen beschwingten Abend.
Tanz, Theater, Komik
Das Spektakel begann mit einer Danksagung an Claudia Rohrhirs, die Initiantin des Theaters, welche vor zehn Jahren das Projekt Bunterkunt ins Leben gerufen hat. Die Dankesrede hielt Jasmine Häni, Präsidentin des Fördervereins Theater Bunterkunt. Ihm ist zu verdanken, dass die lose Theatergruppe vor drei Jahren zur festen Organisation wurde. Das Abendprogramm bezauberte mit einer ungewöhnlichen Mischung aus Humor und Leidenschaft. Mit roter Nase und eigenartigem Modebewusstsein eroberten die Clowninnen Erika Oehler und Muriel Wernli die Herzen des Publikums. «Es steckt viel mehr Aufwand und Übung dahinter, ein gutes Programm aufzustellen, als man vermuten würde», erklärten die Spassmacherinnen. Auch Cyrille Richard Marti, Zauberer und Moderator des Abends, zeigte seine komische Seite und verblüffte en passant mit Seilstücken, die wie von Zauberhand zusammenwuchsen. In der Pause zeigte sich der Reiz des Kleintheaters: Das Publikum konnte sich mit Brötchen und Wein über und mit den Künstlern unterhalten.
Professionell gearbeitet
Leidenschaftlicher Tango, feuriger Flamenco und exotischer Bauchtanz zeugten vom Temperament des Varietés. Ein modernes Tänzerpaar verschmolz Theater, Tanz und Komik in seinem Auftritt und liess das Publikum jubeln. «Die Künstler kannten sich alle untereinander nicht», verriet Rohrhirs. Am selben Nachmittag wurde zusammen geprobt und zugeschnitten, bis alles passte. «Das geht nur mit sehr professionellen Akteuren, die wir zum Glück hatten», bemerkte Häni. Im Anschluss an die gelungene Darbietung lud fetzige Musik zum Tanzen und Verweilen ein. Die zwei Stunden in der kunterbunten Theaterwelt waren eine willkommene Abwechslung zum Abend auf dem Sofa vor dem Fernseher.

Die Herzen im Sturm erobert

Die Fee, der Sprecher und Claudia Rohrhirs beraten, wie die Sterne wieder an das Himmelszelt gebracht werden können.
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Die Heilpädagogischen Schule Heerbrugg (HPS) hat mit dem Erzähl- und Tanztheater «Die Sternenfee» auf Weihnachten eingestimmt.

20. Dezember 2008, 01:01

rösli zeller
heerbrugg. Zur Einstimmung auf den Theaterabend wurden auf dem Pausenplatz der HPS warme Getränke ausgeschenkt. Der Einladung waren rund 200 Personen, Erwachsene und Kinder gefolgt. Claudia Rohrhirs wirkte als Sprecherin und leitete das Theater, zu welchem sie auch die Idee hatte, wie Schulleiterin Theres Nauer dankend erwähnte.
Die Sterne sind weg
Zwei Knaben eröffneten das rund einstündige Theater mit einem Grusswort und der Theaterchor erntete schon mit dem ersten Lied herzlichen Applaus. Die Herzen der Zuhörerschaft waren damit im Sturm erobert. Die Menschen im Dorf waren glücklich wie die Mäuse im Haferstroh, bis zu dem Tag, da sie feststellen mussten, dass die Sterne vom Himmel verschwunden waren. Alle hatten nämlich grosse Freude an den leuchtenden Sternen. Eines Tages kam Zauberer Magnus und zauberte die Sterne auf die Erde. Am Abend suchten, riefen und sangen die Bewohner vergebens nach den goldenen Himmelslichtern, sie blieben verschwunden.
Traurigkeit prägte das Dorfgeschehen. Der Fee gelang es, die Sternenpracht zurück zu holen und damit kam auch wieder die Fröhlichkeit ins Dorf. Mit Liedern, Musik und Tanz wurde die Rückkehr der wunderbaren Himmelspracht gefeiert.
«Schöni Wienacht» gewünscht
Das Singen und Rufen hatte sich gelohnt, Friede und Freude herrschte im Dorf und Weihnachtsguetzli wurden verteilt. Mit dem Lied «Mir wünsched a schöni Wienacht – We wish you a merry Christmas» verabschiedete sich die grosse Schauspielgruppe, welche zum Abschluss gemeinsam auf die Bühne trat.
Schulleiterin Theres Nauer dankte allen, die den wunderbaren Abend ermöglicht und vorbereitet hatten und damit auf schöne Weise auf die Weihnachtstage einstimmten.

D‘ Sternefrau im Märlizält erfreute am Samstag die Kinder ? im nächsten Jahr wird der Erlebniszoo bauen
Engagierter Zoo mit grossen Plänen

Eichberg. Steter Tropfen höhlt den Stein: Nach diesem Motto verfährt der Erlebniszoo seit langem ? mit entsprechendem Erfolg. Am Samstag war die Sternefrau im Märlizält zu Gast.

10. Dezember 2007, 00:30

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gert bruderer
Als der Zoo vor vielen Jahren einen seiner ersten öffentlichen Auftritte hatte, tönte es aus dem Publikum: «Da kommt der Tierli Walter.» Dass das Rheintal seinen eigenen Zoo hatte, war den wenigsten bekannt. Inzwischen hat sich das geändert. Die engagierte Öffentlichkeitsarbeit und viele besondere Anlässe haben dazu geführt, dass der Erlebniszoo zu einem Begriff geworden ist. Zoo-Leiter Richard Spira sagt: «Für uns ist es schön zu sehen, wie der Zoo in der Bevölkerung immer mehr verankert ist.»
Masha, der Star
Jetzt, in der Adventszeit, ist der Zoo fast schon allgegenwärtig. Viele Weihnachts- und Adventsmarkt-Organisatoren engagieren Masha, die 17-jährige Kameldame, auf der die Kinder mit Vergnügen reiten. Dank ihrer vielen Auftritte in den letzten Jahren ist Masha unter den Vierbeinern der Star des Rheintals geworden. Am Balgacher Weihnachtsmarkt war Masha ebenso präsent wie dieses Wochenende am Auer Christkindlimarkt, ausserdem stehen ihr Einsätze in Heerbrugg und Altstätten bevor.
In ihrem Wohnort Eichberg führte Masha am Samstagnachmittag Kinder und deren Eltern zur Sternefrau. Diese wurde aufgespürt, und gemeinsam begab man sich sodann zu einem grossen Tipi, dem so genannten Märlizält, in dem die Sternefrau (Claudia Rohrhirs aus Rebstein) Märchen erzählte. Klar, dass es auch Guetzli und etwas Warmes zum Trinken gab.
Grosse Pläne
Das Vergnügen, das den Kindern am Samstag zuteil wurde, ist auch nächsten Samstag (auf Anmeldung) möglich; dann nämlich ist die Sternefrau erneut im Erlebniszoo zu Gast. Auch solche Veranstaltungen haben viel zur Bekanntheit des Erlebniszoos beigetragen.
Dieser hat für das nächste Jahr nach Auskunft von Zoo-Leiter Richard Spira grosse Pläne. So soll ein (vom Lotteriefonds mit 15 000 Franken mitfinanziertes) stattliches Zoo-Haus gebaut sowie auf rund 3000 Quadratmetern ein Märli-Zoo eingerichtet werden, dessen Besuch auch ohne Anmeldung möglich sein wird.

Mit einem bunten Unterhaltungsabend taufte Claudia Rohrhirs ihr Theater «Bunterkunt»
Rebsteiner Bühne heisst «Lumière»

Rebstein. Gestern Abend wurde erhielt die Bühne Bunterkunt an der Alten Landstrasse 22 in Rebstein einen eigenen Namen. Im Rahmen eines abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm taufte die Hausherrin die Bühne auf den Namen «Lumière».

14. Juli 2007, 00:30

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Max Pflüger
Mit einem Feuerwerk liess Claudia Rohrhirs anlässlich der Enthüllung der Namenstafel einen Sternschnuppenregen über dem gemütlichen Kleintheaterschuppen niedergehen. Nicht von ungefähr. «Lumière» so nennt künftig ihr Theater in Rebstein. «Die Bühne aus dem Licht der Sterne», wie sie verriet. Es sind die Träume, die Claudia Rohrhirs träumt und aus denen sie ihre Vision von einer eigene Kleinbühne realisierte.
Eine wolkenlose Neumondnacht lud anschliessend zu einem Sternenrundgang durch Rebstein ein. Die Geigerin Angela Seifert von der Formation «Spindle» führte diese Nachtwanderung an. Gleichsam wie einst der Rattenfänger von Hameln lockte sie mit klingendem Saitenspiel die Theaterbesucher auf den nächtlichen Rundgang durch Rebstein.
Zigeunerweise mit «Spindle»
Eröffnet wurde der Abend mit einem Konzert von «Spindle» aus dem Appenzellischen Wald. Angela Seifert, Geige, Ruedi Pfeiffer, Hackbrett, und Stephan Bucher, Bassgeige, spielen seit rund zehn Jahren zusammen.
Rhythmisch, stark, melodiös und gefühlsvoll orientiert sich der musikalische Stil von «Spindle» vorwiegend an der Zigeunermusik aus Osteuropa. Häufig beginnt eine Melodie sanft und schwermütig, steigert sich dann aber zu schnellen und temperamentvollen Tanzrhythmen, die vorwiegend von der Geigerin getragen werden. Sie könnte gut und gerne in einem Zigeunerlager aufgewachsen sein. Die temperamentvolle «Zigeunerin» verbrachte ihre Kindheit jedoch völlig unspektakulär in St. Gallen.
Ein Hauch von Zirkuswelt
Während und zwischen der Musik von «Spindle» traten verschiedene Künstler auf und vermittelten einen Hauch von Zirkus. Das bunte Programm bot einen Querschnitt durch das ganze Spektrum der Wunderwelt von Claudia Rohrhirs: Theater, Zauberei, Witz, Charme und Artistik, all das Schöne und die Illusionen, die die Manege zu bieten hat.
Als Moderator führte Ismael Stürm durch das Programm, zu dessen Höhepunkten der Auftritt des Clowns Nuni mit der Balletttänzerin Jula eben so gehörte wie der Bauchtanz der jungen Zürcherin Fabienne mit ihrer Boa constrictor.
Mit einem Variété schliesst Claudia Rohrhirs heute Abend ab 20 Uhr die Bühnentaufe ab. Tagsüber sind die Kinder zu eigenem Zirkustreiben eingeladen.

Märchen und Begegnung im Geserhus

27. November 2007, 00:30

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Rebstein. Kürzlich erhielten zahlreiche Bewohner des Altersheimes Geserhus die Gelegenheit, gemeinsam mit den Kindern des Dorfes einer Märchenstunde beizuwohnen. Der Anlass fand in der Cafeteria des Geserhus statt. Die Geschichtenerzählerin Claudia Rohrhirs bezauberte das Publikum mit alten Schweizer Märchen. Herzhaft, ausdrucksstark, mit lauter und deutlicher Stimme verstand sie es, auch das Publikum in der hintersten Reihe mit ihren Erzählungen zu unterhalten. Anschliessend offerierte der Verein Pro Cultura ein grosszügiges Guetzlibuffet. «Es ist schön zu erleben, wenn ältere Menschen Kindern begegnen. Die meisten schätzen solche Treffen sehr, und es sollte für Alt und Jung vermehrt Möglichkeiten für Generationentreffen dieser Art geben», sind sich Claudia Rohrhirs und der Verein Pro Cultura einig. Das Altersheim Geserhus bot eine ideale Plattform für diesen Anlass. (pd)

«Man hört nur mit dem Herzen gut»

Sie spielt Theater und ermutigt Kinder wie Erwachsene, Theater zu spielen, sie verzaubert Klein und Gross mit Geschichten und Märchen und lässt so die Kunst des Geschichtenerzählens neu aufleben. Claudia Rohrhirs ist zu einer kulturellen Institution Rebsteins und des ganzen Rheintals geworden.

02. Juni 2006, 00:30

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Wie sollen wir dich bezeichnen? Strassenkünstlerin, Kleinbühnenkünstlerin, Schauspielerin, Geschichtenerzählerin, Theaterpädagogin?
Claudia Rohrhirs: Geschichtenerzählerin wär mir lieb. Mit dem Geschichtenerzählen habe ich mich in jüngster Zeit so intensiv beschäftigt, dass es mittlerweile zu meinem Hauptnebenberuf geworden ist. Aber auch beim Theaterspielen mit Bunterkunt wird ja eine Geschichte erzählt.

Was treibt einen denn auf die Bühne? Die Aussicht auf Glanz und Ruhm?
Rohrhirs: Für mich ist es mehr eine Möglichkeit, etwas von seiner inneren Welt zum Ausdruck zu bringen, seine Gefühle, Gedanken, seine Lebensfreude. Und man kann sich – zumindest ansatzweise – seine Träume verwirklichen, indem man eine Zeit lang ist, was man immer schon sein wollte. Indem man in andere Figuren schlüpft, lernt man auch sich selbst besser kennen und wird vielleicht auch etwas ausgeglichener. Ganz besonders, wenn man spürt, dass man im Publikum etwas bewegt, dass etwas zurückstrahlt.

Mit Bunterkunt arbeitest du sowohl mit Kindern als auch mit Erwachsenen. Welche sind dir lieber? Wo liegen die Unterschiede?
Rohrhirs: So gross sind die Unterschiede nicht einmal. Beim Theaterspiel sowohl mit Kindern als auch mit Erwachsenen lasse ich Geschichten entstehen und verbinde die Individualität jedes Einzelnen. Kinder sind aber oft lockerer und spontaner. Mit ihnen zu arbeiten, reizt mich deshalb immer wieder von neuem – und interessanterweise jeweils ganz besonders im Frühling. Ich arbeite aber auch sehr gerne mit Erwachsenen. Dort bin ich allerdings nicht in leitender Funktion dabei, sondern in partizipierender. Aber auch das geniesse ich.

Was spielst du lieber: eine Komödie oder ein Drama?
Rohrhirs: Ich liebe Weisheiten, die so tiefgründig wie simpel sind. Für so manches grosse Problem läge die Lösung einfach so vor einem – man muss sie nur erkennen können. Einfache Menschen haben diese Fähigkeit. Sie wissen Antworten auf Fragen, über die gescheite Köpfe angestrengt nachdenken, ohne sie je befriedigend beantworten zu können. Das ist faszinierend – und kann sich sowohl in einer Komödie wie in einem Drama spiegeln.

In jüngster Zeit bist du vermehrt als Geschichtenerzählerin unterwegs: Kommt das an?
Rohrhirs: Manche Leute müssen sich erst wieder daran gewöhnen, eine Geschichte erzählt zu bekommen. Was früher alltäglich war, ist durch das Fernsehen geradezu in Vergessenheit geraten. Aber vielleicht gerade deswegen sind die meisten geradezu begeistert davon.

Was bieten Geschichtenabende, was einem das Kino oder das Fernsehen nicht bietet?
Rohrhirs: Die Vorstellungskraft wird viel mehr gefordert. Der Erzähler erzählt ja nicht einfach. Er hat sich zuvor intensiv mit der Handlung auseinander gesetzt, hat sich in die Geschichte und ihre Figuren hinein gedacht und durchlebt sie dann vor und mit seinem Publikum immer wieder neu. Denn immer ist auch etwas Improvisation mit dabei. Das aktiviert die Gefühlswelt der Zuhörenden enorm. Und wenn dann die Geschichte noch musikalisch begleitet und vertieft wird, ist der Hörgenuss nochmals um einiges intensiver.

Das klingt auch nach einem Erlebnis für den Erzählenden?
Rohrhirs: Durchaus. Alles in allem bringt mich das Geschichtenerzählen näher ans Menschsein. Es fordert mich sowohl mit dem Verstand wie mit dem Herzen. Man könnte es auch so sagen, frei nach Saint-Exupéry: Man hört nur mit dem Herzen gut.
Was hast du für Pläne für die Zukunft?
Rohrhirs: Ich möchte meine Auftritte als Geschichtenerzählerin noch ausbauen. Mir schwebt auch ein eigentliches Bühnenprogramm vor. In diese Richtung zielt auch ein Projekt mit Kindern, denen ich Geschichten erzählen möchte, die sie dann nachspielen können. Ich möchte auch weiterhin freies Rollenspiel für Kinder und für Erwachsene anbieten, und ich hoffe, noch über viele kulturelle Schätze zu stolpern.

Und wie gehts mit dem Theater Bunterkunt weiter?
Rohrhirs: Das möchte ich wie bisher projektbezogen weiterführen. Wenn sich aber tatkräftige Frauen und Männer mit Vereins-Lust finden, würde ich die Verantwortlichkeit gerne auf mehr Schultern verteilen. Schliesslich lebt Bunterkunt ja nicht von mir allein, sondern immer auch von anderen. Interview: Max Tinner

Ungeheuerliche Schätze

Rebstein. Nicht jedes alte Gerümpel ist gleich Abfall. Im Gegenteil: es kann sogar sehr wertvoll sein. Die Theatergruppe Bunterkunt auf ungeheuerlicher Entdeckungsreise in alten Sachen.

27. Mai 2006, 00:30

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Max Tinner
Eine alte Truhe, gammelige Abdeckplanen, darunter noch mehr altes Gerümpel, aber auch ein kunstvoll geschmiedeter Schlüssel. Vielleicht einer zu einem wertvollen Schatz? Eine flippige Streetdance-Truppe trifft auf eine junge Frau, die mit einem Mädchen, einem Kätzchen und einem schwarzen Schaf unterwegs nach Griechenland ist. Gemeinsam entdecken sie die Geheimnisse der scheinbar achtlos weggeworfenen alten Sachen. Die tanzenden Kinder erkennen: «Alles hat seine Geschichte.» Und bald stellt sich heraus, dass auch die junge Frau und ihre seltsamen Begleiter eine Geschichte und ein nicht ungefährliches Geheimnis haben.
Die Rebsteiner Theaterfrau Claudia Rohrhirs hat für ihr neuestes Projekt eine 17-köpfige Kinder-Theatertruppe zusammengestellt, das Jüngste noch im Kindergarten, die Ältesten im Sekundarschulalter. Das Stück ist ein Sammelsurium von Geschichten, eingebettet in eine zusammen mit den Kindern entwickelte Rahmenhandlung. Die Tanzeinlagen hat Tanzlehrerin Fabienne Bruggmann mit den Kindern einstudiert.
Premiere des Schauspiels mit dem viel versprechenden Titel «Schatz auf dem Abstellplatz – ein ungeheuerliches Stück in geheimnisvollen Akten» ist am kommenden Mittwoch, 31. Mai, 15 bis 17 Uhr (mit einem kleinen Premieren-Zvieri während der Pause) im evangelischen Kirchgemeindehaus Rebstein. Veranstalter ist der Verein Pro Cultura Rebstein.
Das Stück ist danach auch am 25. Juni im Rahmen von Kuspis Kulturfest «Rheiner Tisch» auf der oberen Diepoldsauer Rheinbrücke zu sehen sowie im Sommer an der Altstätter Staablueme und im Herbst am Rebsteiner Brauifescht. Ebenfalls im Herbst ist eine Tournee durchs Rheintal geplant. Angebote für Engagements sind willkommen.

Claudia Rohrhirs hat ein neues Bunterkunt-Kindertheater-Ensemble zusammengestellt
«Das macht me so bim Theater»

Rebstein. 17 Kinder arbeiten im neuen Bunterkunt-Ensemble an einem Theaterstück. Auch Tanzszenen werden darin vorkommen.

31. März 2006, 00:30

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Max Tinner
«’s Wunschzwiigli sait üs, wa mer sii wönd.» Das Wunschzweiglein macht die Runde, und je- dem Kind fällt tatsächlich auf Anhieb etwas ein: «En Schtern», «es Chätzli», «en Löi», «es Huen» … Die Rebsteinerin Claudia Rohrhirs hat eine neue Bunterkunt-Theatertruppe zusammengestellt. Dieser Tage wurde mit den Proben begonnen.
Wichtig: der Weg zum Klo
Das Wunschzweiglein ist ein Mistelzweig. Der Mistel haftet seit jeher etwas Geheimnisvolles an. Vielleicht hat der Zweig den Kindern ja tatsächlich ihr inneres Naturell gezeigt. In erster Linie macht das rituelle Prozedere aber das Nachdenken über die jeweilige Wunschrolle interessanter – und es lenkt von der Kälte ab: die wärmenden Frühlings-Sonnenstrahlen haben das Scheunendach noch nicht durchdrungen, auf dem zum Kleinsttheater umfunktionierten Heuboden ist es noch winterlich kalt.
Darum zeigt das Wunschzweiglein zuerst – den Weg zum Klo. «Das isch wichtig», betont Rohrhirs. Und tatsächlich müssen die ersten zwei gleich mal. Zurück auf der Bühne darf jedes Kind den anderen etwas vorspielen. Und als ob sie das schon tausendmal gemacht hätten, spielen sie eine alte Frau, einen grantigen Onkel, eine Katze und jemanden, der eine Glühbirne auswechselt. Dann macht es Claudia Rohrhirs etwas komplexer: Einer Königin sind die Kronjuwelen gestohlen worden. Die Kätzchen können nicht helfen, sie können aber einen Polizisten holen, der die Katzensprache versteht.
Diebe sind unersättlich
Zum Glück kann er auch die Blumensprache, denn das Veilchen war Zeuge des Diebstahls. Es rät dem Polizisten, sich auf die Lauer zu legen, denn die Gier der Diebe sei gross, und womöglich komme der Gauner ja für einen zweiten Beutezug zurück. Und tatsächlich: der Polizist erwischt den Übeltäter. Und zum Schluss stehen alle vor die im Moment leeren Stuhlreihen, wo sonst das Publikum sitzt, und verbeugen sich. «Das macht me so bim Theater», klärt Claudia Rohrhirs auf.
So haben die Kinder bereits bei ihrem ersten Treffen ein fünfminütiges Theaterstück zuwege gebracht. Auf ähnliche Weise wird Claudia Rohrhirs, assistiert von der angehenden Kinderkrippen-Praktikantin Maria-Regina Grin, während der nächsten Wochen und Monate die Kinder behutsam zu einer Geschichte führen, wobei die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen und ihre Ideen in die Handlung einbringen können.
Hiphop-Szenen
Allerdings wird nur die Hälfte der der 17-köpfigen Truppe schauspielern. Mit den bereits etwas Grösseren studiert Tanzlehrerin Fabienne Bruggmann derweil im neuen Probelokal des Tanzclubs Crocodile im GBR-Zentrum anspruchsvolle Hip- hop-Choreografien ein, die in das Theaterspiel der anderen Kinder integriert werden. Ende Mai wird dem Ganzen bei den Hauptproben der letzte Schliff gegeben. Dann wird wie in den grossen Theatern unterstützt von Licht- und Tontechnik geübt. Für alles Technische zeichnet wie schon bei früheren Bunterkunt-Ensembles Jürg Gisinger verantwortlich.
Premiere ist am 31. Mai im evangelischen Kirchgemeindehaus. Dazu wird Pro Cultura Rebstein einladen. Während rund einem halben Jahr wird man dann mit dem Stück sechs- bis zehnmal an verschiedenen Orten im Rheintal auftreten, unter anderem am 19. August an der Altstätter Kulturwoche Staablueme.

Schätze – in der Bibliothek entdeckt

27. Januar 2006, 00:30

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Maya Seiler
Berneck. Die Erzählerinnen Mo Keist und Claudia Rohrhirs hatten aus den umfangreichen Beständen der Bibliothek Werke ausgewählt, welche für sie zum Frühlingserwachen passen. Vorlesend, erzählend und philosophierend brachten sie den Zuhörenden die gefundenen Schätze näher.

Der letzte Stuhl musste herbeigeschafft werden, um den 30 Personen Platz zu bieten, die gekommen waren, um sich von Mo Keist und Claudia Rohrhirs die in der Bibliothek entdeckten Schätze vorstellen zu lassen. Unter dem Motto «Frühlingserwachen» boten die bekannten Geschichtenerzählerinnen eine kleine Auswahl aus dem unerschöpflichen Fundus der Bernecker Leihbücher. Claudia Rohrhirs eröffnete mit zwei Büchern zu Bräuchen im Jahreskreis. Das eine dreht sich mit Ostern und Himmelfahrt ums Frühlingserwachen, das zweite beginnt mit Pfingsten und führt in den Sommer. Die Autorin Franziska Schneider erklärt Bedeutung und Herkunft von christlichen Frühlingsfesten und -bräuchen. Neben spannenden Hintergrundinformationen finden sich Gedichte, Bastelanleitungen, Spiele, sogar Rezepte. Rohrhirs zeigte sich angetan über den naturverbundenen Umgang mit christlichen Bräuchen.

Veilchenduft und Liebeslust

29. März 2006, 00:30

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Heerbrugg. Zum Frühlingsauftakt verwöhnte Barbara Rieser-Häni vom «Bluamahüsli» ihre Kundschaft und auch neue Gäste mit einem Anlass der besonderen Art.
Gefüllt mit Menschen, Blumen und Geschichten verwandelte sich nach Ladenschluss der Blumenladen in ein romantisch-schlichtes Kleintheater.
Zwischen duftenden Frühlingsboten in farbenfrohem Ambiente lauschte das Publikum gespannt den vielfältigen Blumengeschichten, die von Claudia Rohrhirs erzählt wurden. Innig und beseelt vermochte sie die Zuhörer zu entzücken und überraschte mit ihrer ausdrucksstarken Mimik und der wohltuenden Stimme. Sie berichtete von Veilchengeflüster aus der Antike oder vom unglaublichen Werdegang des Jüngling Narziss.
Ein Gedicht von Heinrich Heines Lotosblume leitete sanft in fernöstliche Welten über. Die indische Liebesgeschichte rund um Prinzessin Lotos berührte und verzauberte.
Immer wieder aufmunternd streute die Erzählerin gekonnt charmant das alte Wissen über die Symbolsprache der Pflanzen ein. Dies vermittelte einen lehrreichen Aspekt. Den Abschluss krönte die Urfassung der Südtiroler Sage um König Laurins Rosengarten.
Rohrhirs erzählt immer und überall die Geschichten in Mundart. Das Buch bleibt dann stets zu Hause. Ihr Erzählgut lernt sie im Vorfeld in- und auswendig. Dabei setzt sie sich mit dem Inhalt und dem jeweiligen Anlass emotional und sachlich stark auseinander; erlebt es dann im Moment sozusagen innerlich.
So wirkten die von ihr erzählten Märchen, Mythen, Legenden und Sagen immer sehr authentisch, lebendig und beherzt. Musikalisch wurden die Worte von der Violinistin Andrea Mannhart sanft oder leidenschaftlich mit Werken von Vivaldi und Beethoven umrankt, beflügelt und eingebettet. – Bei einer Veilchenbowle wurde der Abend gemütlich und genussvoll abgerundet. (pd)

Kinder spielen Theater und begeistern Kinder ebenso wie Erwachsene
Abenteuerreise zu König Mut

Leise, ganz leise stibitzen die Waldfee, Artistin Josefine und Zauberer Lilly mit der Hilfe des Waldtigers und eines Delphins dem Blechfassmonster die Büchse mit dem Mut, den dieser Clown Mutolo gestohlen hat.
Rebstein. In der Theatertruppe Bunterkunt spielen Kinder für Kinder: Gestern wurde «Die Reise zu König Mut» aufgeführt. Fast 100 Kinder und 50 Erwachsene schauten sich das Bühnenabenteuer an.

12. Juni 2008, 01:12

Max Tinner
Ohne Clown Mutolo ist der Circus Cinque Minuti aufgeschmissen. Und genau das ist er, als den mutigsten Clown der Welt den Mut verliert. «So lange die Füsse noch stinken, kann es nicht so schlimm sein», meint zwar der Zirkusarzt. Doch Mutolo bringt den Mut, vor Publikum aufzutreten, nicht mehr auf. Zum Glück gibt es die kleine Artistin Josefine, die sich ein Herz fasst und sich auf den Weg zum König Mut macht. Denn der wisse, wo Mutolos Mut zu suchen sei, hat ihr der wilde Zirkuskobold verraten.
Blechfassmonster und Waldtiger
Auf dem Weg trifft sie auf einen Delphin, auf Waldfee Märlis und die Zauberin Lilly, aber auch auf ein Blechfass-Monster mit rotem Haarstreifen («Wääh!») und auf einen Waldtiger mit Engelsflügeln. Und tatsächlich: zum Schluss kann Clown Mutolo wieder auftreten – und Rossinis Wilhelm-Tell-Ouvertüre dirigieren.
Ein Glücksfall
Das Stück, das Sabrina Bosshard, Vincent Dietsche, Sarah Bucher, Jakobina Iten, Sophia und Noëlle Hirt aus Rebstein, Mirabai Hüppi aus Marbach, Pascal Savoie aus Altstätten, Gabriel Schmitt aus Diepoldsau und Nina Ulmann aus Oberegg einstudiert haben, haben sie sich selbst ausgedacht. Claudia Rohrhirs, die Initiantin der Kindertheatergruppe Bunterkunt, hat ihre Ideen zu einem Ganzen verwoben und dabei darauf geachtet, dass die Kinder in dem Stück ihre vielfältigen Talente nutzen können. Die Aufführung im reformierten Kirchgemeindehaus stand unter dem Patronat von Pro Cultura Rebstein. Der Kulturverein hat sich zum Ziel gesetzt, allen Altersgruppen etwas zu bieten – «auch Kindern», betont Lucia Lämmli. Claudia Rohrhirs und mit ihr das Theater Bunterkunt in Rebstein zu haben, sei da geradezu ein Glücksfall.

Das Glück lag in der Breite Bar

Altstätten. Der erste Geschichten- und Märchen-Event in der Breite Bar gehört bereits zur Geschichte.

25. April 2006, 00:30

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Für die jüngsten Zuhörer erzählte Claudia Rohrhirs letzten Samstagnachmittag im Garten der Breite Bar von Däumelinchen, einem Märchen von Hans Christian Andersen, und von der Bienenkönigin der Gebrüder Grimm.
Mit dem chinesischen Teemärchen «Vom grünen Gold und einer grossen Liebe» eröffnete Rohrhirs zusammen mit der Musikerin Irini Garbini das Abendprogramm. Stimmungsvoll vermochte Garbini das gesprochene Wort instrumental und mit eigenem Gesang zu umrahmen und vertiefen. Nach einer indischen Mär, die das Geheimnis der Entstehung der Lotusblüte hütet, gings zurück nach Europa. Von Wünschen, Gnomen, schlafenden «Glücks»- und Goldfaden spinnenden Schicksalsfrauen handelte der zweite Teil des Abends. Die Weisheiten und Schwänke stammten aus Turkestan, Griechenland und Skandinavien.
Bei Kerzenschein und einer Jasmin-Bowle liess das Publikum heiter und gemütlich den unterhaltsamen Geschichtenabend ausklingen. (pd)

Zeit für eine Geschichte

13. Dezember 2006, 00:30

Rebstein. Unter dem Titel «Zeit für eine Geschichte» lud Pro Cultura zu einem stimmungsvollen Geschichtenabend ein. Bei Kerzenschein, inmitten eines künstlichen Birkenwäldchens in der Aula des Oberstufenschulhauses Sonnental, erzählte Claudia Rohrhirs «sternenhimmlische» Geschichten aus nah und fern. Andrea Kind durchwob und umrahmte die Geschichten mit ihren Improvisationen auf dem Hackbrett. Besucherinnen, Besucher, Kinder und Jugendliche genossen die geheimnisvollen Geschichten und liessen sich entführen von den sphärischen Klängen und Melodien. Die zauberhafte Atmosphäre liess alles vergessen, und man hätte noch lange zuhören können. (ESch)

Die Ballettschule und das Theater Bunterkunt traten am Samstagnachmittag in der Chellerbühne Marbach auf
Böse Zauberer und liebe Feen

21. März 2005, 00:30

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bianca winkler
Marbach. «Jorinde und Joringel», ein Stück der Gebrüdern Grimm, verzauberte am Samstag nicht nur die Kinder. Am Mittwoch findet im evangelischen KGH in Rebstein die zweite Vorführung statt.
Hinter dem Vorhang herrscht Ruhe, alle warten gespannt auf ihren Auftritt. Als Bäume und Schäfchen, Feen, Eule, Zauberer und Hirte sind die Kinder verkleidet. Die Produktionen der Geschichtenerzählerin Claudia Rohrhirs leben vom Fantasievollen und Verzauberten. Das rund 80-köpfige Publikum schaut gespannt auf die noch geschlossenen Vorhänge.
Verzauberter Vogel
Es klopft, immer und immer wieder. Ratlos blickt die Erzählerin Claudia Rohrhirs umher. Hat das Theater nun schon angefangen? Plötzlich rüttelt der Koffer neben ihr. Als sie ihn ängstlich öffnet, springt eine böse Eule heraus und verschwindet. Die Reise in den Zauberwald beginnt. Dort spazieren Jorinde und Joringel. Doch das Picknick auf der Wiese wird ihnen zum Verhängnis. Als der Wind immer heftiger wird, taucht ein Zauberer auf, der das Mädchen Jorinde in einen Vogel verwandelt. Joringel kann sich nicht wehren, er wurde von der bösen Eule, die mit dem Zauberer kam, erstarrt. Als Joringel aufwacht, ist er traurig. Er ist alleine und denkt immer wieder an seine Jorinde zurück. Joringel macht sich auf die Suche. Was ihm da widerfährt, mag noch nicht verraten sein.
Bunterkunt und Ballett
Seit sechs Jahren studiert Claudia Rohrhirs mit bühnenfreudigen Kindern Theaterstücke ein. Die zwölf Darstellerinnen und Darsteller, Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren, haben für das Stück «Jorinde und Joringel» zwölf Proben hinter sich. «Der Einsatz muss zur Musik passen, und das ist manchmal schwie-rig», sagt Claudia Rohrhirs. Sie hat die Musik auf die Gruppe ab-gestimmt, von der einige bereits bei der letzten Produktion mitgewirkt haben. «Es macht grossen Spass», sagt sie. «Manchmal ist es aber auch schwierig. Da hat man eine Idee, und die ist manchmal gar nicht so einfach umzusetzen.» Als sie eine Stelle des Märchens gelesen habe, wusste sie, dass sie auch Ballettänzerinnen in ihrer Produktion haben möchte. So beteiligen sich am Stück drei Tänzerinnen der Ballettlehrerin Veronica Rossetti.

Auf der Suche nach dem Glück

Neues vom Theater Bunterkunt

05. November 2004, 00:30

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Heerbrugg. Das neueste Projekt des Theaters Bunterkunt ist bühnenreif. «Variétheater» heisst die Produktion und wird an diesem und am nächsten Sonntag jeweils um 17 Uhr im Kino Theater Madlen aufgeführt.
Das Theater Bunterkunt entführt am Sonntag, 7. November, und am nächsten Sonntag, 14. November, jeweils um 17 Uhr sein Publikum in die glamouröse Welt des Variétés. Eingebettet in eine Geschichte voller Überraschungen, Humor und Poesie zeigen professionelle Artisten zusammen mit Talenten aus der Region ein vielfältiges Programm vom gepflegten Chanson über Jonglage und Zauberei bis hin zu Feuer- und Schlangennummern.
Penelope, eine quirlige junge Frau vom Lande mit Plappermaul, aber grossem Herzen, sucht ihr Glück in der Stadt und dort in einem Variété. Die Bühne und das Rampenlicht locken. Aber schon bald geht es drunter und drüber. Ein artistisch-musikalisch-theatralisches Spektakel voller Überraschungen, Humor und Poesie.
Gelegenheit aufzutreten
Penelope heisst im bürgerlichen Leben Claudia Rohrhirs und ist der Kopf hinter dem Theater Bunterkunt, welches seit sechs Jahren zu verschiedener Gelegenheit Schauspieltalenten aus der Region Gelegenheiten zu öffentlichen Auftritten geboten hat. «Variétheater» bietet ein kun- terbuntes Variétéprogramm, eingebettet in eine Geschichte vol-ler Situationskomik, aber auch viel Gefühl. In den Hauptrollen der Rahmenhandlung sind neben der Rebsteinerin Claudia Rohrhirs, der Altstätter Urs Baum- gartner als Variétédirektor, Daniela Gschwend aus Nendeln als dessen Frau sowie die Diepoldsauerin Bettina Schmitt als deren Tochter zu sehen.Regie führt die Niederuzwi-ler Schauspielerin und Theaterpädagogin Charlotte Kehl. Variétésterne, die es in dem Stück zu sehen gibt, sind Hannes (vo Wald) Irniger, Thomas Laube (er war zuletzt an der Staablueme zu sehen), Ismael («Ismael») Stürm aus Bronschhofen, Fabienne Bul- lock aus Zürich, Anja und Simone Eberhard aus Wermatswil bei Uster, Rolf Würmli aus Uster.
Buntes Showprogramm
Profi-Artisten aus der Schweiz und dem angrenzenden Ausland zeigen zusammen mit Talenten aus der Region Zaube-rei und Clownerie, Jonglage und Feuershow, Pantomime, Tanz- und Gesangsdarbietungen, Akro- batik, ja und sogar eine Schlangennummer mit einer echten Boa constrictor wird zu sehen sein.Von den rund 20 Artisten und Darstellern sind über die Hälfte Rheintalerinnen und Rheintaler. So wirkt die Rebsteiner Sängerin Iris Frei mit. Fredi Weder aus Thal und Paul Planzer aus Marbach treten als Chansonniers auf. Vera Hüsler aus Rebstein wird mit einer Einradnummer begeistern. Evelyn Flatz aus Lustenau sorgt mit einer Flamencogruppe der Tanzschule Teresa de Madrid für Furore. Staunen wird das Publikum auch bei der Zaubernummer von Kurt Lehmann aus Buchs. Billettreservation: Infoline Kino-Theater Madlen, Heerbrugg, Tel. 071 722 25 32. (mt/bea)

Vorhang auf für Variété-Köstlichkeiten vor vollbesetzten Rängen im Kino-Theater Madlen
Alles nur Menschen auf der Bühne

08. November 2004, 00:30

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Claudia Hutter
Heerbrugg. Viele Künstler auf der Bühne und ein bis zum letzten Platz besetztes Kino-Theater Madlen: Die freie Theatergruppe Bunterkunt nahm gestern ein leicht zu entführendes Publikum mit in die glamouröse Welt des Variétés.
Die Welt des Variétés ist eine bunte, eine schräge, hinter den Ku-lissen auch eine raue und ge-wiss eine mit unerwarteten Wen-dungen. Teil dieser Glamourwelt wurden gestern rund 300 Besucherinnen und Besucher im Kino-Theater Madlen. Freie Plätze gab es nicht mehr. Die Menschen warteten schon lange vor Beginn in Trauben vor der Eingangstüre.
Der trübe Novembersonntag schien wie geschaffen für Stunden der Entführung mit Clownerie, Zauberei, Jonglage, Theater, Akrobatik, Tanz und Gesang im «Madlen», das als Variété-Theater selbst eine bezaubernde Figur abgab. So wandelbar wie das geschichtsträchtige Kino-Theater Madlen selbst war auch das Programm auf dessen Bühne. Die freie Theatergruppe Bunterkunt, die seit sechs Jahren Künstlern aus der Region eine Plattform für Auftritte ermöglicht, lud zur ersten von zwei Vorstellungen ihres neuen Programms «Variétheater» ein.
Keine Träume, keine Liebe
Rund um die Geschichte der zierlichen und feenähnlichen Penelope vom Lande (gespielt von Claudia Rohrhirs), die ihr Glück in der Stadt und dort auf der Bühne sucht, entwickelt sich im Scheinwerferlicht ein variantenreiches Programm. Urs Baumgartner, der Variétédirektor, steht unter Dauerstress mit seinen Künstlern. Seine Frau (Daniela Gschwend) bangt um die Zukunft der Tochter (Bettina Schmitt), die unbedingt Tänzerin werden möchte, und Penelopes Visionen schwinden dahin. In der Familie des Direktors hat sie als «Mädchen für alles» nur zu arbeiten. Da bleibt keine Zeit fürs Träumen. Und wer nicht träumt, der versteht sich auch mit der Liebe nur schlecht.
Boa zum Anfassen
«Variétheater» ist zugleich Titel und Inhalt des Programms. Rund 20 Künstler und Artisten, viele davon aus der Region, beeindruckten das Publikum mit ihren Darbietungen. Es gab Erstaunliches, so etwa die orientalische Tänzerin (Fabienne Bul- lock) mit ihrer Boa constrictor zum Anfassen fürs Publikum. Es gab Erheiterndes, so etwa Thomas Laube aus Bern mit Alpha-Typ Kasperli und Beta-Typ Seppli, dem Kasperletheater für Erwachsene. Und es gab Regionales, so etwa Paul Planzer aus Marbach und Fredi Weder aus Thal als versierte Chansonniers. Witziges hatte neben Poetischem Platz, Artistisches neben Musikalischem. Ein ungewohnt farbiges, ja bisweilen echt feuriges Programm.

Hänsel und Gretelbegeistern Gross und Klein

28. Oktober 2003, 00:30

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Marbach. Ein weiteres Mal verzauberte die Theatergruppe Bunterkunt am Samstag die Chellerbühne in ein Märchenland.
Mit Hänsel und Gretel begeisterte die Marbacher Chellerbühne am vergangenen Samstag erneut zahlreiche Kinder-, Eltern- und Grosseltern-Herzen. Das Publikum verfolgte gespannt das erst traurige Schicksal der zwei armen Holzhackerskinder, die von ihren Eltern im Wald ausgesetzt werden. Als diese dann der bösen Hexe begegnen, gab es sogar einige Tränen bei den kleinen Zuschauern. So war die Freude umso grösser, als am Ende doch noch alles wieder zum Guten kam. Neben Hänsel und Gretel konnte man auch Waldkobolde, eine Fee oder einen laufenden Baum bewundern. Zusätzlich schnüffelte sich ein kleines Mäuschen durchs Programm.
Zwischendurch erzählte Claudia Rohrhirs Stücke der Geschichte. Sie überzeugte mit ihrer hingebungsvollen Schilderung einzelner Szenen. Ein Zuschauer: «Es ging mir richtig unter die Haut.» Das Märchen wird nochmals im Kino Madlen aufgeführt. Genauere Angaben folgen. (pd)

«Wenn es kalt ist, sind meine Füsse gefroren»

22. Februar 2002, 00:30

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Marbach. Zahlreiche Kinderschuhe stehen ordentlich aneinandergereiht vor der Bühne. Jacken, Mäntel und Mützen haben ihren Platz bei der Garderobe gefunden. Etwa 30 Mädchen und Buben warten in der Marbacher Chellerbühne auf den Beginn des verheissungsvollen Geschichtenteppichs. Die Kinder sind aufgeregt und rutschen immer wieder auf den Stühlen hin und her. Nicht alle sind zum ersten Mal hier. «Jetzt dürfen wir dann gleich hinter den Vorhang», weiss ein kleines Mädchen. «Wann beginnt es endlich?» fragt ein kleiner Junge seinen Nachbarn, der ihm so ähnlich sieht, dass es höchstwahrscheinlich sein Bruder ist. «Es ist fünf Uhr!», ruft einer aus der zweiten Reihe. Der Geschichtenteppich kann beginnen.

Platz wechseln
Begleitet von Klavierklängen werden die Kinder auf die Bühne gerufen. Der rote Samtvorhang öffnet sich. Im Halbkreis haben sich die Kinder auf den berühmt-berüchtigten Teppich gesetzt. Hier wurden schon etliche Märchen erzählt. Alle von ihnen sind mit einem wichtigen Teil der Geschichte auf dem Teppich verewigt. «Passt auf, hier ist es nass», sagt Cornelia Schapira, eine der beiden Erzählerinnen. «Rutscht etwas weiter nach hinten». Zusammen mit Claudia Rohrhirs erzählt sie die Geschichte von «Schneeweisschen und Rosenrot». Auf der linken und auf der rechten Seite der beiden stehen zwei Vasen: eine mit roten und eine mit weissen Rosen. «Es war einmal …», beginnt das Märchen der Gebrüder Grimm. Schnell wird nochmals der Platz getauscht, damit ja die beste Freundin in der Nähe sitzt. Gespannt lauschen die Kinder den Erzählungen. Cornelia Schapira und Claudia Rohrhirs verstehen es ausgezeichnet, die Geschichte von den beiden Schwestern, dem bösen Zwerg und dem verzauberten Bären, der am Schluss ein Prinz wird, einfach, aber fesselnd zu erzählen. Dabei vergessen sie nicht, die Kinder immer wieder in die Geschichte miteinzubeziehen. «Wenn es kalt ist, sind meine Füsse auch gefroren», wirft ein kleines Mädchen dazwischen, als sie vom frierenden Zwerg hört.
Eine Rose als Geschenk
Ein anderes Mädchen hat einen anderen Vorschlag für den Schluss. «Was wollen wir nun auf die Decke nähen, als Andenken an die Geschichte?», fragt die Erzählerin. Einen Bären, eine rote und eine weisse Rose, eine Bärentatze oder etwa einen Lastwagen? Die Ideen der Kinder sind grenzenlos. Entschieden hat man sich für ein Motiv, das einfach zu nähen ist. Die halbstündige Märchenzeit ist vorbei, und die Eltern warten vor der Türe. «Schau Mama, wir haben sogar noch eine Rose bekommen.»Marion Loher

«Aus Langeweile heraus kreativ sein»

17. Juli 2001, 00:30

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Ob Jonglage, Seiltanz, Trapez oder Einrad – im Sommerlager des «Circus Mimo» in Wienacht wird fleissig trainiert. «Das Lager dient nicht nur uns. Wir wollen damit auch der Region einen kulturellen Anlass bieten», sagt Organisatorin Claudia Rohrhirs.

diana Bula
wienacht. Für acht Tage hat der «Circus Mimo» auf dem Hof Seebeli in Wienacht sein Zeltlager aufgestellt. «Das Sommerlager ist der Hauptanlass des Vereins Circus Mimo», so die Lagerleiterin Michèle Pête. Als Höhepunkt des Lagers finden am kommenden Wochenende zwei Zirkusvorstellungen statt, zu denen auch die Bevölkerung eingeladen ist.

Im Heu schlafen
45 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 18 Jahren trainieren blockweise in verschiedenen Gruppen an Jonglage-, Einrad-, Zauberer-, Fakir-, Seiltanz-, Akrobatik- und Pferdenummern. «An diesem Lager können Kinder aus der ganzen Schweiz teilnehmen, die sich auf irgendeine Art und Weise für Zirkus interessieren», meint Pête. Unterstützt werden die «Artisten» bei ihren Übungen von zwölf Leitern, die sonst in verschiedensten pädagogischen Berufen arbeiten. Zwischen den einzelnen Übungssequenzen unternehmen die Lagerteilnehmer verschiedene Ausflüge, abends findet ein Unterhaltungsprogramm statt, und die Nacht wird im Heulager verbracht. Geprobt wird im Zirkuszelt, in der Scheune und in der kleinen Turnhalle von Wienacht.
Eine Art Suchtprävention
«Trotz des schlechten Wetters sind die Kinder äusserst motiviert und fleissig. Die Atmosphäre ist friedlich», beschreibt Michèle Pête die Lagerstimmung. Eigentliches Ziel des Lagers sei es, eine grosse Familie zu sein. «Jedes Kind – mit seinen Stärken und Schwächen – findet bei uns Platz», so die Lagerleiterin. Die Kinder sollen zudem einfach das Lagerleben und das Sein in der Natur geniessen. «Wir sehen das Ganze als eine Art Suchtprävention. Das Kind soll sich spüren und aus seiner Langeweile heraus kreativ werden.»
Immer wieder ein Erlebnis
Zuständig für die Organisation des Sommerlagers des «Circus Mimo» ist die Rebsteinerin Claudia Rohrhirs. «Ich kenne die Besitzer des Hofs Seebeli persönlich. Sie haben uns den Hof sofort zur Verfügung gestellt», so Rohrhirs. Es sei für sie immer wieder eine schöne Erfahrung, bei diesem Sommerlager dabei zu sein.«Hier erlebt man ein Jugendprojekt, einen Erwachsenen-Workshop und eine Woche in der Natur in einem.»
Öffentliche Vorstellungen sind am Samstag, 21. Juli, um 15 und 20 Uhr.

Ludmilla bringt das Licht zurück

Die Theatergruppe «Bunterkund» besteht seit letztem Jahr. In abermals veränderter Besetzung bringt sie nun ein Märchen auf die Bühne. Dies ist schon der vierte Streich.

GERT BRUDERER

MARBACH. Wer hätte gedacht, dass «Bunterkund» – diese lose Gruppe, eigentlich ein Kollegenkreis – so viel auf die Beine stellt. Drei Produktionen haben die Theaterleute bereits aufgeführt, mit immer wieder anderen und unterschiedlich vielen Akteuren. Bald erfolgt der vierte Auftritt, ein selbst erfundenes Märchen mit dem Titel «Ludmilla». Es ist ein Stück für Kinder (ab dem Kindergartenalter) und Erwachsene. Zu sehen ist «Ludmilla» am 22. Dezember um 15 Uhr in der Marbacher Chellerbühni.

Viel Bewegung

Das Stück von gut halbstündiger Dauer erarbeiten die «Bunterkund»-Mitbegründerinnen Claudia Rohrhirs (Rebstein) und Inge Kolb (Marbach) zusammen mit Rosmarie Hämmerle (Altstätten) und Sven Quartier (Wolfhalden). Die beiden Neulinge bringen akustisch und optisch Bewegung ins Märchen: Sven Quartier als Musiker mit Instrumenten wie dem Didgeridoo oder dem westafrikanischen Schlaginstrument Djembé, Rosmarie Hämmerle als Tanzende. Seit ihrer dreijährigen tanztherapeutischen Ausbildung hat Rosmarie Hämmerle in verschiedene Projekte wie zum Beispiel ein Strassentheater in St. Gallen viel Kraft investiert.

Elfen, Gnome, Prinzessin

Das Märchen, mit dem «Bunterkund» kurz vor Weihnachten in der Chellerbühni auftreten wird, handelt von Gnomen, Elfen, Waldgeistern, einem König sowie einer Prinzessin mit Namen Ludmilla. Es geht um erlöschendes Licht und die Notwendigkeit, dieses verlorene Licht zurückzugewinnen. Ludmilla, deren Neugier zum Verlust geführt hat, bleibt es vorbehalten, den Zauberwald zu durchqueren, etwelchen Gefahren zu trotzen und das Licht zurückzubringen.

Fantasie beflügeln

Claudia Rohrhirs bezeichnet das Theaterstück als eine Art Bilderbuch mit bewegten Bildern. Die Erzählerin (Inge Kolb) spricht als einzige, während die anderen in schönen Kostümen «Seite um Seite» als Szenen darstellen. Wort, Tanz, Theaterspiel und ungewohnte Klänge fügen sich zu einem anregenden Ganzen, das die Fantasie beflügelt und vorzüglich auf Weihnachten einstimmen kann.

Theatergruppe «Bunterkund» beweist viel Schwung: Bereits das dritte Stück entsteht
Spiel mit Licht und Schatten

29. Mai 1999, 00:30

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Eine Theatergruppe, die sich immer wieder neu zusammensetzt: Funktioniert das? «Bunterkund» beweist, dass es möglich ist -, und die Begeisterung nicht nachzulassen braucht. Für die Marbacher Chellerbühni entsteht derzeit ein Traumtheater.

GERT BRUDERER
MARBACH. «Bunterkund», die letztes Jahr gegründete Rheintaler Theatergruppe, verstand sich von Anfang an als lose Vereinigung theaterbegeisterter Laienschauspieler. Als erstes Stück wurde «Hans im Glück» einstudiert, in einer Version für Kinder und – mit zum Teil anderen Schauspielern – als eine von Grund auf neu erarbeitete Erwachsenenproduktion. Sozusagen nebenbei arbeitete die Rebsteiner Initiantin Claudia Rohrhirs auch noch mit dem einheimischen Jugendtreff zusammen, und bereits ist mit dem Traumtheater ein weiteres Projekt beinahe bühnenreif.

Erstaunlich produktiv
Der Elan der Gruppe «Bunterkund» ist wohl auch darum nach wie vor enorm, weil immer wieder neue Kräfte ihre Ideen und neue Begeisterung einbringen. Dass sich solche einsatzwillige Mimen tatsächlich in reicher Zahl finden lassen, war angesichts der von Vereinen oft beklagten Schwierigkeit, engagierte Kräfte zu finden, eigentlich nicht zu erwarten gewesen. Doch Mund-zu-Mund-Propaganda und der (durchaus lohnende) Verzicht auf Perfektion haben mitgeholfen, «Bunterkund» zu einem erfolgreichen Projekt werden zu lassen. In kurzer Zeit hat sich die Gruppe als jene lose und doch höchst produktive Gruppe bewährt, als die sie sich selber versteht.
Akrobatik zu Naturtönen
Der nächste «Streich» wird für Freitag, 4. Juni, eingeübt: Nach der Hauptversammlung der Marbacher Chellerbühni führt «Bunterkund» ein etwa einstündiges Traumtheater auf. Die Hauptfigur dieser (öffentlichen!) Aufführung (20 Uhr) ist eine Frau mit Ängsten, die neben schönen Träumen entsprechend düstere erlebt. Der Text spielt dabei eine untergeordnete Rolle, dafür erlebt das Publikum anmutige Akrobatik sowie ein beeindruckendes Spiel von Licht und Schatten.Dazu steuern die beiden Balgacher Manfred Scheffknecht und Ivo Niederdorfer mit indischen Tablas, dem asiatischen Saiteninstrument Koto, Didgeridoos und verschiedenen Percussioninstrumenten bezaubernde Naturtöne bei. Die Produktionen von «Bunterkund» zeugen stets von sehr viel Einfallreichtum und einem Hang zu sparsamer, aber markanter Bühnenausstattung sowie (diesmal von Jasmin Gruber, Rebstein, entworfenen) farbenfrohen Kostümen.Das Traumtheater ist gewissermassen ein Theater für die Sinne, welches die St.Gallerin Michelle Elsener in Zusammenarbeit mit den neun Akteuren ebenso wirkungsvoll wie behutsam in Szene setzt.
Freitag, 4. Juni, 20 Uhr: Traumtheater von «Bunterkund» in der Marbacher Chellerbühni.

Mit Theaterspiel auf Gerüchte antworten

11. September 1998, 00:30

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Rebstein. Doch, doch, der Progy-Jugendtreff in Rebstein habe ein gutes erstes Jahr hinter sich, sagt Judith Metzler. Ganz sorgenfrei ist die Vizepräsidentin des Jugendfördervereins aber nicht. Dafür haben Claudia Rohrhirs und Inge Kolb jetzt ihre kleine Theatertruppe beisammen, welche nach der Hauptversammlung vom Mittwoch, 16. September, ein kleines Stück aufführen wird.

Theaterspiel verboten
«Es ist halt schwierig, Jugendliche bei der Stange zu halten», sagt Judith Metzler in sachlichem Ton. Die Jugendlichen, die in der Nähe stehen und es hören, wissen wohl am besten, dass es stimmt. Aus der Theatergruppe sind zwei Jugendliche ausgestiegen, ande-re sind eingesprungen. «Es kann sein, dass plötzlich nur noch drei mitmachen oder fünf», sagt Claudia Rohrhirs und lacht dabei. So ist das eben. Aber etwas stört die «Treffbegleiterin» und dreifache Mutter: Dass es Eltern gibt, die ihrem Kind das Theaterspielen verbieten. Spielverbot als Strafe. Dabei gehört gerade eine sinnvolle Betätigung in der Jugendarbeit zum Sinnvollsten, ganz gleich, ob ausgebildete Sozialarbeiter oder engagierte Mütter zum Rechten sehen. «Anfangs gab es viel zu hämmern und zu malen», sagt Judith Metzler und erinnert sich, wie aufgestellt die Jugendlichen damals waren. Ihr Treff wurde von Tag zu Tag schöner. Aber nie war alles eitel Sonnenschein, ein Jugendtreff hat immer Gegner, und sei es auch nur aus Unwissenheit. «Es gab Gerüchte», sagt die Vizepräsidentin, «von wegen Haschrauchen und so.» Doch das sei Unsinn. «Es gibt klare Regeln.»
Theaterspielen macht Spass
Manuel sitzt vor dem Treff, macht dauernd faule Sprüche und raucht Kette. Nicole regt sich mächtig auf, zumindest tut sie so. Die beiden kommen gern und oft hierher. Jetzt spielen sie im Theater mit, Manuel hat erst vor einer Woche zugesagt, es sei ihm ernst damit. Theaterspielen, sagt er, mache Spass.
«Konflikt flickt»
Das Stück heisst «Konflikt flickt» und wurde schon vor einem Jahr, bei der Eröffnung des Rebsteiner Jugendtreffs, aufgeführt, damals aber mit anderen Leuten. Nur Corina ist zum zweiten Mal dabei. «Konflikt flickt» handelt von zwei Schwestern:Die jüngere wird von den Eltern bevorzugt, weil sie gute Noten hat, die ältere trinkt Alkohol und fängt zu rauchen an. «Ich bin es, der sie dazu bringt», feixt Manuel, Nicole schüttelt gelangweilt den Kopf. Auf der Bühne gibt es natürlich ein Happy-End, flickt der Konflikt. Dann geht es los, Zeit zum Aufbruch. Probe im «Rebstock»-Saal, wo das Stück zu sehen sein wird. Judith Metzler bleibt zurück, sie spielt nicht mit. Doch, doch, das erste Jahr sei gut gelaufen, wiederholt sie. Wie die Zukunft aussieht, weiss sie nicht. Die 2000 Franken, welche die Mitglieder jährlich beitragen, würden nicht genügen, doch weitere finanzielle Zusagen stünden noch aus.Die Vizepräsidentin hofft, dass auch die Korporationen einen Beitrag sprechen. Die Auffüh- rung im «Rebstock»-Saal könn- te geeignet sein, allfällige Bedenken in den Hintergrund zu drängen.Gert Bruderer

«Hans im Glück» in der Kulturhalle Cucaracha aufgeführt
Schauspiel-Talent bewiesen

29. Juli 1998, 00:30

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Am Samstag lud die neue Theatergruppe «Bunterkund» mit ihrem Stück «Hans im Glück» in die Kulturhalle Cucaracha ein.

RÖsli Zeller
AltstÄtten. Die neue Gruppe, unter der Leitung von Claudia Rohrhirs, hatte für ihre Erstaufführung das bekannte Märchen «Hans im Glück» gewählt. «Hans», gespielt von Matthias Nüesch, Lutzenberg, vermochte von der ersten Minute weg zu faszinieren.
Sehr bald kam im Stück, aufgeführt vor einem äusserst einfachen Bühnenbild, zum Ausdruck, dass Gold allein nicht glücklich macht. Das Märchen, in welchem Hans seinen Lohn immer wieder ge- gen etwas «Minderwertigeres» eintauscht, ist bekannt, und doch vermag es stets von neuem zu begeistern.Die Hauptperson im Theater strahlte bereits vor der Aufführung. Matthias war glücklich, dass er endlich einmal auf einer Büh- ne vor einem fremden Publikum spielen durfte. Schon lange fasziniere ihn das Theaterspielen. Bis jetzt habe er aber nur bei Schulspielen mitwirken können. Bereits als Achtjähriger spielte er Theater. «U gärn», spiele er mit einem achtjährigen Nachbarsbuben, erzählt Matthias kurz vor dem grossen Auftritt in der Kulturhalle Cucaracha. Cabaret und Schauspielen, ja das gefalle ihm und fasziniere ihn. Oft schon hat sich der Zwölfeinhalbjährige für Aufführungen beworben. Auch für das Festspiel in Altstätten habe er eine Bewerbung geschrieben. Er habe aber weder eine Zu- noch Absage erhalten. Gelernt hat er das Theaterspielen selber. Er sei dazu ganz ein-fach talentiert. Diesen Kommen-tar habe er schon mehr als ein- mal erhalten. Seine Mutter, Silvia Nüesch, stellte sich bei «Hans im Glück» als Musiktechnikerin zur Verfügung und Claudia Rohrhirs, Inge Kolb und Sandra Marugg als Schauspielerinnen.

Zwei Versionen von «Hans im Glück» – Aufführung für Kinder am nächsten Samstag
«Bunterkund» führt Märchen auf

21. Juli 1998, 00:30

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«Bunterkund», eine neue Rheintaler Theatergruppe, befasst sich mit «Hans im Glück». In je einer Version für Kinder (25. Juli) und Erwachsene (Herbst) wird dieses Märchen in Altstätten aufgeführt.

GERT BRUDERER
ALTSTÄTTEN/REBSTEIN. Die Initiantin, Claudia Rohrhirs aus Rebstein, ist begeistert vom Theaterspielen. Zwar hat sie erst einmal, als Begleiterin im Rebsteiner Jugendtreff und zusammen mit Jugendlichen, etwas für die Bühne einstudiert, doch dabei fing sie Feuer.
Inzwischen hat sie mit Bekannten «Bunterkund» gegründet – eine «sehr offene Theatergruppe, in der weitere Interessenten willkommen» sind.
Zwei Versionen
Für ihre erste Produktion hat die Gruppe ein bekanntes Märchen ausgewählt, dessen Umsetzung in ein Theaterstück leicht zu bewerkstelligen war. Die Aufführung für Kinder heisst «Hans im Glück» und ist von vier Frauen sowie einem zwölfjährigen Schüler einstudiert worden. Die Erwachsenenversion wurde dagegen von rund einem Dutzend Personen erarbeitet und trägt den Titel „“Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans im Glück». Die Ideen hierzu stammen von der ganzen Gruppe, das Drehbuch hat Claudia Rohrhirs verfasst. Wie die 30jährige Initiantin und Mutter von drei Kindern erklärt, gedenkt die Theatergruppe «Bunterkund» nach ihrem Einstand mit «Hans im Glück» weitere Stücke zur Aufführung zu bringen.
«Aus dem Leben greifen»
Die Themen wolle man gewissermassen «aus dem Leben greifen» und humorvoll aufbereiten. Ein Märchen als Grundlage zu nehmen, hält Claudia Rohrhirs schon darum für sinnvoll, weil «in Märchen viele Lebensweisheiten stecken». Die bisherige Arbeit innerhalb der Theatergruppe bezeichnet die Initiantin als wertvolle Erfahrung: «Es ist schön, wie nahe man einander kommt.» Auch habe sich gezeigt, dass viele ein Talent zum Theaterspielen hätten.
Theater in «Cucaracha»
Das Theaterstück für Erwachsene wird erst im Herbst zu sehen sein. Schon nächsten Samstag (25. Juli, 15 Uhr) findet dagegen die Aufführung für Kinder statt. Als Aufführungsort wurde die Altstätter Kulturhalle Cucaracha gewählt. Claudia Rohrhirs, die sich selbst öfter als Gast in der Kulturhalle aufhält, erachtet deren Infrastruktur als ideal. Zudem hält sie die Aufführung eines Theaterstücks für geeignet, um die von ihr sehr geschätzte Kulturhalle auch einem neuen Publikum zu empfehlen.

Stimmen

Aussage einer Besucherin „Am liebsten würde ich dich mit nach Hause nehmen“ 

Danke für den amüsanten Abend. Ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen.

Ursula Oesch, Frauengemeinschaft Rorschach-Rorschacherberg

Claudia Rohrhirs und ihr musikalischer Begleiter Patrick Kessler haben eine aufgestellte Performance geboten. Sprache und Mimik waren fantastisch. In drei Blöcken wurden wir mit Sagen aus mancherlei Tälern bekannt gemacht, teils sinnliche, teils spannende Geschichten.

Katholische Pfarrei Benignus, Pfäffikon ZH

Feedback zu Ihrem Aufritt am 21. Mai in Gossau

Ein bunter Strauss Geschichten umgarnt von virtuosem Violinen Spiel. – Es war eine wunderbare Erzählstunde, die wir mit Ihnen am Pfingstmontag erleben durften.

Und die Zeit verging wie im Fluge! Vortrefflich ist es Ihnen gelungen, mal mit sinnlich-fantasievollen, dann wieder mit zum Nachdenken oder zum Schmunzeln anregenden Geschichten den Geschmack und die Aufmerksamkeit unseres Publikums zu treffen. Ihre gekonnt eingesetzte Theatralik, ergänzt mit der wunderschön aufspielenden Simona Haltiner an der Violine, verschmolzen zusammen zu einem abgerundeten Ganzen.

Eine erholsame Stunde zum Geniessen mit allen Sinnen!

Kirchgemeinde Gossau, 2018

Martin Köstli, Schulen Aadorf (Auftritt zum Jahresapéro von Lehrkräften und schulischen Mitarbeitern)

29.08.2017

Claudia Rohrhirs wusste mit ihrem authentischen, frischen, spannenden Auftritt die anspruchsvolle Zuhörerschaft zu fesseln, zu begeistern und humorvoll zu unterhalten

Nicolina Perotto FOKA

Forum kaufmännischer Berufsfrauen

Sektion Ostschweiz, August 2017

Nochmals vielen Dank für das unterhaltsame Forum von letzter Woche.

Ich und meine Kolleginnen fanden es sehr unterhaltsam, lehrreich und wohltuend.

Du hast eine sehr angenehme Art zu erzählen. Ich hatte es vergessen, wie es gut tut, Geschichten zu hören.

Monika Janusch, JU-AIR (Auftritt als rote Königin mit der Geschichte von Alice im Wunderland)

27.11.2017

Wir waren sehr zufrieden, Claudia hat sich richtig in die Rolle hinein versetzt. Auch ihr Outfit war genial. Wir können sie nur wärmstens empfehlen.

„Sei`s Mann oder Frau. Alt oder Jung. Jede einzelne Figur spielt sie authentisch, genial mit Mimik und Stimmlage, bei einem Minimum an Verkleidung.“

„Etwas Poesie in den Alltag gestreut.“

Ich würde sofort wieder einen Kurs bei dir besuchen / Teilnehmerin, 20 J.

Du bist mehr als eine Leitung: Du nimmst jeden Menschen wertschätzend wahr /Teilnehmerin 35 J.

Du hast mich bei der Stellensuche motiviert. Ich habe viel gelernt / Teilnehmerin, 52 J

Migration als Chance für eine bessere Welt
ALTSTÄTTEN

Das Migrationstheater der 6.Klasse Wiesenau St.Margrethen ist ein Lehrstück in Sachen Menschlichkeit. Dennoch kommt es leicht und poetisch daher. Es verdient, öfter aufgeführt zu werden.

Text. Maya Schmid-Egert
Fotos: Christof Gruber

Die Sechstklässler und Sechstklässlerinnen von Samuel Kunz haben etwas zu sagen, leben sie doch in der Gemeinde im Rheintal, die mit fast 50 Prozent Ausländern am meisten mit der Migrationsfrage tangiert ist.

Seit einem Jahr befasst sich die Klasse mit dem Thema, mit der Suche nach den eigenen Spuren, der eigenen Geschichte. Dies als Beitrag zum Migros-Kulturprozent-Projekt conTAKT-spuren. „Entstanden sind selbstverfasste Texte, die Regisseurin Claudia Rohrhirs zusammengefügt und in einen Rahmen gesetzt hat“, erklärt Schulleiter Michel Bawidamann vor Theaterbeginn. Obwohl der Begriff „Migration“ für viele negativ besetzt sei, sei daraus ein zuversichtliches und auch lustiges Stück entstanden.
Die Kämpfe der Vergangenheit

Un, deux, trois,….. zählen die Kinder den Countdown. Alphörner erklingen. Ein Mädchen mit umgebundener Küchenschürze erinnert an Migranten vergangener Jahrhunderte: „Die Kelten waren da, die Römer, die Habsburger – und die Appenzeller!“ Der feine Seitenhieb auf das Schweizervolk, das sich manchmal sogar selber fremd ist, sorgt für den ersten Lacher. Dann wirds wieder ernst. „Alle haben gegeneinander gekämpft, alle haben ihre Spuren hinterlassen“, sagt das Mädchen. St.Margrethen, beschreibt sie hoffnungsvoll ihr Dorf, sei aber das Tor zu einer besseren Welt. „Einer, wo man miteinander und nicht gegeneinander lebt.“
Ein Flüchtlingsbub betritt die Bühne, die weitgehend mit einer weissen Bank und einem mit Efeu umwickelten Mikrofonständer auskommt. Er sitzt ab, stellt seinen Koffer ab, sucht im Abfalleimer nach Essbarem. „Manche kommen mit leerem Bauch, aber einem Koffer voller Erinnerungen“, sagt eine Stimme.

Stark inszeniert
Es ist die erste von mehreren Szenen, in der es um Flüchtlinge geht, dem an der Migration nächsten Thema. Als Kitt der sonst lose zusammengewürfelten Alltagsszenen tragen diese Szenen die Handschrift der erfahrenen Regisseurin, bilden eine zweite, tiefere Ebene. So lässt Claudia Rohrhirs den Buben stumm agieren, dafür Bilder umso eindringlicher sprechen: Wenn der Bub auf der Bank schläft, von seiner Mutter träumt, nach ihr ins Leere greift, der Nebel sie langsam verschleiert, schwarze Männer, mehr und mehr, auftauchen, alles um ihn herum schwarz wird. Die Stimme sagt: „Wenn die Erinnerung verblasst, dann bist du auf der Flucht.“

Doch Migrant ist nicht gleich Flüchtling. Dies zeigen die Alltagsszenen, in denen die Spielfreude der Kinder zum Ausdruck kommt, die hier als Rapper, Schüler, Arbeiter ihre eigenen Geschichten darstellen. In jeder wird die Frage nach den Eltern gestellt, und die Antworten sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Und immer wird gleich darauf reagiert: „Oh, schöne Geschichte!“

Dass das nicht alle so, mit dem wohlwollenden Blick der Kinder sehen, zeigt der Friedenssong, den die Klasse nun anstimmt: Bob Dylans „Blowin in the wind“ in der deutschen Version „Wie viele Strassen“.

Am Schluss erklingt nochmal das Alphorn. Und das Mädchen mit der Schürze wiederholt, weil man es wohl nicht oft genug sagen kann: „Alles geht besser miteinander statt gegeneinander.“